Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

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eröffnet, 1808 war sie wieder vollständig hergestellt, da 
damals alle Fächer wieder mit geprüften, vom Staate an¬ 
erkannten Professoren besetzt waren. Doch schon nach 
fünfjährigem Bestände hatte für die Anstalt das letzte Stünd¬ 
lein geschlagen. Im Jahre 1813 besuchten die Stiftscleriker 
die theologische Lehranstalt in Göttweih, von 1814—1851 
die mit dem Diöcesan-Seminar in Linz verbundene theo¬ 
logische Schule. Seitdem obliegen dieselben den theo¬ 
logischen Studien an der theologischen Hauslehranstalt im 
Chorherrnstifte St. Florian. 
2. Das Museum. 
Neben der theologischen Hauslehranstalt war das Mu¬ 
seum die älteste Erziehungs- und Bildungsanstalt im Stifte 
für Zöglinge aus den verschiedensten Ständen. Mit der 
theologischen Anstalt lange Zeit verbunden, später von ihr 
getrennt, bildete es die Grundlage des Gymnasiums und den 
Keim, aus dem auch die anderen Bildungsanstalten sich 
entwickelten. Das Museum war nämlich ein Zweig der ur¬ 
alten Klosterschule, die sogenannte „äußere Schuel". Beide 
Schulen, äußere und innere, waren bald getrennt, bald ver¬ 
einigt, bis im 15. Jahrhunderte die Trennung der beiden 
Schulen eine dauernde wurde. Um diese Zeit wurden näm¬ 
lich die weltlichen Zöglinge von den Candidaten des Ordens¬ 
standes abgesondert und ihnen Chor und Lesung untersagt. 
Dadurch entstanden die sogenannten Klosterseminare, Con- 
victe oder Museen. In dieselben wurden arme Knaben zur 
Verwendung in Gesang und Musik aufgenommen. Die 
fähigsten und gesittetsten Schüler wurden nicht selten von 
den Professoren zu künftigen Genossen und Mitbrüdern aus¬ 
ersehen. Ein solches Seminar nannte man „die Schuel"; 
die Zöglinge hießen „die Khnaben auf der Schuel". Die 
Oberaufsicht führte der Magister. Die Convictisten selbst 
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