Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

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w Gymnasii Cremifanensis Historia ab anno 1776 ad 1785 et 
ab anno 1810." 
Besonders denkwürdig- ist das Jahr 1804 unter der 
Regierung des Abtes Wolfgang II. Leuthner (1800—1812) 
durch zwei Ereignisse, die Eröffnung des k. k. Convictes 
und Einführung eines neuen Lehrplanes. Im Jahre 1805 
erlitten die Studien eine zeitweilige Unterbrechung, da die 
Schulzimmer vom Feinde als Militärspital benützt wurden. 
Seit diesem Jahre wurden die Prüfungen immer von einem 
kaiserlichen Commissär besucht, bis später infolge einer 
neuen Bestimmung zu den „Ehrenprüfungen aus Religion" ein 
bischöflicher Commissär gesendet wurde. Im selben Jahre 
wurde den Gymnasialprofessoren noch ein eigener Religions¬ 
lehrer beigesellt, so dass das Gymnasium wieder sechs Lehrer 
zählte. Drei davon ertheilten Unterricht in der lateinischen 
Sprache und waren zugleich Classenlehrer, die anderen drei 
waren Fachlehrer und trugen Geographie und Geschichte, 
Mathematik und griechische Sprache, Naturkunde und Re¬ 
ligion vor. Zu Prämien wurden wieder Bücher bestimmt, bei 
deren jährlicher Austheilung zwei Schüler der obersten 
Classe eine lateinische und deutsche Anrede halten mussten. 
Das Schuljahr 1808 sah einen sehr nützlichen Verein ent¬ 
stehen, denVerein zur Unterstützung dürftiger Studierender, 
dessen Mitglieder sich aus den Studierenden, ihren Lehrern 
und anderen Jugendfreunden zusammensetzen. 
Eine andere gemeinnützige Einrichtung fällt in das 
Jahr 1810, die Eröffnung einer Zeichenschule. Von jetzt 
an konnten auch Nichtconvictisten gegen einen mäßigen 
Geldbetrag am Zeichenunterrichte theilnehmen. 
Unter Abt Anselm Mayrhofer (1812 —1821), welcher 
die theologischen Studien und das uralte Museum aufhob, 
wurden 1817 infolge einer Allerhöchsten Verordnung Schön¬ 
schreibestunden für die Grammatikaischüler angeordnet. Im 
folgenden Jahre bestimmte ein Decret die ausschließliche
	        
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