Volltext: Kremsmünster in seinen Lehranstalten

15 
nicht gleich wieder zusammenzubringen sein werden, und 
ganze Zweige derWissenschaften werden mit ihnen verdorren, 
ganze Gegenden in Wüsteneien zurücksinken, wie sehr 
wünschte ich mir selbst ein Kloster; errichten sollte man, 
wo keine mehr sind." Kurz und treffend sagt Scheffel im 
^Ekkehard": „Die große Welt ist ein Buch und die Klöster 
die classischen Stellen darin." 
II. Das Gymnasium. 
,, Tradidi, quod pottu." 
Stiftungsurkunde. 
Am 29. September 1543 wurde Gregor zum Abte ge¬ 
wählt, ein Mann, der für Kremsmünster eine neue Epoche 
einleitete. Ober diese bedeutsame Wahl sagt P. Marian 
Pachmayr: „ Quod universo Cremifano et in primis tenerae in- 
ventuti atque rei publicae litterariae felix, faustum fortuna- 
tuvique evenit."1) 
Abt Gregorius Lechner (1543—1558), geboren zu 
Schärding im Innviertel, war nach den Berichten des gleich¬ 
zeitigen, gekrönten Dichters Bruschius ein Mann von Ge¬ 
lehrsamkeit und feiner Bildung, ein Freund der Wissenschaft 
und ein freigebiger Mäcen der Gelehrten. Begeistert für 
das Wahre und Gute, beseelt von Liebe zur Jugend und 
die Bedürfnisse seiner Zeit gar wol erfassend, gestaltete er 
im Jahre 1549 die lateinische Klosterschule, die bisher eine 
Privatanstalt war, zu einer öffentlichen Lehranstalt um und 
legte so den Grund zum Gymnasium, welches das älteste in 
Oberösterreich und eines der ältesten in ganz Osterreich 
ist. „ Gregorius Lechner," lässt sich der Chronist wieder 
x) „Ein Ereignis, das für ganz Kremsmünster, insbesondere 
aber für die allgemeine, wissenschaftliche Bildung der zarten Jugend 
von glückverheißender Bedeutung war."
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.