Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 2 (Th. 2, Heft 2, 1888)

welches wohl weniger durch landschaftlichen Reiz als vielmehr durch seine Frncht- 
barkeit ausgezeichnet ist, mit den sporadisch darauf vertheilte» Ortschaften und 
Gehöften, welche mit ihren dunkelgrünen llmsänmnngen die etwas eintönige Ebene 
beleben. 
Wir beugen außerhalb der Promenade von der Chaussee ab, verfolgen an 
der renommirten Steinmetzwerkstätte des A. Grinds vorüber den ostwärts zur 
Abtsmühle geleitenden Fahrweg und gelangen ans das freie Spitalfeld; hier über¬ 
schaut das Auge eine recht hübsche Thallandschaft, von waldgekrönten Bergen nm- 
schloßcn, an deren Absenkungen die Orte: Allerheiligen, Haraberg, Brnnnwics, 
Otterbach, Bubing ec. und als Glanzpunkt dazwischen die Gebäude der Eisenbahn- 
Station Schärding so malerisch gelagert sind. 
Den Weg weiter verfolgend kommen wir an den Häusern der äußeren 
Vorstadt vorüber zur Pram, welche zwischen bnschbcsänmten Ufern langsam schleichend 
der weiter unten gelegenen Kling-Mühle zufließt, nachdem sie hier den Otter-Bach 
anfgcnommcn hat. 
Jenseits des Flnßcs führt der Weg an fruchtbaren Acckcrn und Wiesen 
vorüber uns einem Mapcrhofc entgegen, welcher durch seine Anlage, Bauart und 
Umstell miß mit Paradcbänmen cs verräth, daß daselbst ein Oekonom höherer 
Intelligenz schafft und waltet; es ist das weithin bekannte Land- und Mustergut: 
Otlerbach, 
ein Eigenthum des Realitätenbesitzcrs Georg Wieninger zu Schärding. 
Den Namen erhielt dieser Ort von dem hier vorübcrfließcndcn Otter-Bache 
und dieser hinwiederum seine Benennung von den in alter Zeit hier heimisch ge¬ 
wesenen Ottern. 
Bereits im Jahre 1130 kömmt Otterb a ch als ein Landgut der Edlen 
und Freien von Otterbach vor, von denen Jmmo, Si ge hart, Gcriens, 
Adelheit, Rcinbertns von Ot erb ach, theils als Zeugen, theils als 
Donatarc in den Urkunden des Klosters Formbach angeführt werden.') 
Diesen am Fuße des Häckinger - Berges gelegenen und ziemlich hcrabge- 
kommcnen Mayerhof mit einem Grnndcomplcxe von 96 österreichischen Jochen 
kaufte im Jahre 1833 Felix Wieninger mit 4167 Gulden, baute ihn, ohne ihn in 
architcctonischer Beziehung auszuzeichnen, ganz neu vom Grunde ans und gab ihm 
und der ganzen Umgebung durch die Anlage eines Teiches, durch Anpflanzung 
regulärer Banmrcihcn eine hübsche Gestalt. Vorzüglich wurde das Augenmerk ans 
die Vermehrung der Bodcnkraft des Grundes gerichtet, die 50 Joch Aecker in 
7 Felder eingetheilt, dieselben wie die Wiesen drainirt, somit ent- und bewässert 
und die Waldung forstmännisch bewirthschaftet; der ans der Waldschlncht hcrvor- 
fließcnde Otter-Bach wurde dienstbar gemacht und zum Hofe herzugeleitet, um die 
i) Nrkundenbnch des Landes ob der Ens. I. S. 630, 634, 656, 686.
	        
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