Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 2 (Th. 2, Heft 2, 1888)

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vieles an diesem Hofe um/) welcher im Jahre 1610 durch Heirat an die Herren 
v. Pnrching zu Sigharting und im Jahre 1639 im Kanfswege an die Grafen 
v. Rheinstein und Tattenbach auf St. Martin gelangter 
Im Jahre 1688 kaufte diesen Hof die Stadtkommune Schärding und 
verwendete ihn als Militär-Kaserne. Im Jahre 1809 zur Ruine geworden, brachte 
ihn der Bierbräuer Leopold Moser käuflich an sich und benützte ihn als Remise; 
erst Georg Wieninger ging im Jahre 1864—1866 daran, diese Ruine wieder in 
ein stattliches Wohnhaus umzugestalten. 
An der nördlichen Ecke dieses Gebäudes stand ein mächtiger Thurm, 
welcher die Nordspitze der Stadt zu schirmen hatte. Das Allerheiligen- 
Thor hieß einst auch das n i e d e r e, oder P r a m e r- oder auch Land- 
r i ch t e r - T h o r. 
Der zum Wieninger'schen Hanse Nr. 159 gehörende, an das Hans Nr. 160 
stoßende, Lstöckigc Theil war ehemals das untere Bruder haus, welches im 
Jahre 1764 mit dem oberen Bruderhanse vereiniget wurde. 
Ueberhaupt erhielten die Bräuhänser ihren Gebäudcumfang durch all¬ 
mählichen Ankauf der anstoßenden Bürgerhäuser; so waren z. B. das M. Kaps- 
reiter'sche Bräuhaus ehedem 5 verschiedene Häuser, das G. Wieninger'sche Bränhans 
gleichfalls 5 Häuser und solcherweise waren 20 bürgerliche Häuser eingegangen. 
Zur Verbindung mit dem jenseitigen Jnnfcr führt über den . Strom eine 
auf 11 Quaderpfeilern ruhende, 240 Meter lange Brücke, ein schmuckloses Bau¬ 
werk aus dem 13. Jahrhunderte. 
Hinsichtlich der Straßenpflasternng ist seit 3 Decennien Vieles und Wesent¬ 
liches geleistet worden; während die Fahrbahnen mit Fünferwürfeln belegt wurden, 
sind die Zwischenräume und Nebengassen niacadamisirt worden. 
Jedoch in Folge des im Jahre 1884 durchgeführten Baues der Hoch- 
qnellen-Leitniig und der in die einzelnen Häuser geleiteten Rohrstränge ergab sich 
die Nothwendigkeit einer gründlichen Neu- und Umpflasterung der Stadt in allen 
ihren Theilen, welche Arbeit auch im Jahre 1885 gründlichst dnrchgefiihrt, bei 
selben Anlasse die Unebenheiten möglichst beseitiget und durch Nivellirlmg den 
Plätzen und Gästen eine hübschere Gestalt und Regelmäßigkeit gegeben wurde; 
freilich beliefen sich die Kosten dieser Pflasterungs- und Nivellirungs-Arbeiten auf 
mehr als 40.000 Gulden. Näheres hierüber ist zu lesen im I. Theile der Ge¬ 
schichte, Seite 330. 
Stadt Schärding besitzt einen ausreichenden Vorrath von Fenerlösch- 
Requisiten und eine wohlorganisirte Feuerlösch - Ordnung; im Jahre 1873—1875 
organisirte sich eine Feuerwehr — circa 120—140 Mann — welche sich mit allen 
nöthigen Lösch-, Steig- und Rettungs-Apparaten ausstattete.
	        
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