Volltext: II. Theil (II. Theil)

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der ,getreuen Dienst, die sie sich gegen uns und den Hl. römischen 
Reich nnterthäniglich und gutwillig erbieten', wie dies der zu Speyer 
ausgestellte königliche Brief besagtl). Zur Zeit der Reformation wan¬ 
derten die Staininger unzweifelhaft der Religion wegen nach Augs¬ 
burg aus. Am 30. December 1601 erhob Rudolph II. den getreuen 
Hans Staininger, wahrscheinlich einen Sohn unsers Hans Staininger, 
und sein ganzes Geschlecht um der ,angenehmen, getreuen und gehor¬ 
sammen Dienste willen, so seine Vorältern weiland unsern Vorfahren 
am hl. Reich, römischen Kaisern und Königen zu Kriegs- und Friedens¬ 
zeiten und dann er Hans Staininger unsern löbl. Haus Oesterreich bei 
diesem währenden hnngarischen offenen Krieg in mehr Weg, auch uns 
selbst in etlichen unsern Camersachen unterthänigst erzaigt und er¬ 
wiesen', in den Adelstand des Hl. römischen Reiches2). Auf ihn dürfte 
‘) Ferdinand römischer König .... ,thun kund allermeniglich, daß wir an¬ 
gesehen und wargenommen haben die erberkeit, redlichait, guet litten, tugennt unnd 
vernnnfft, damit unnsere unnd des Reichs lieben getreuen Wolfgang, Hans und 
Jörg die Staininger gebrneder vor nns bernembt sein, auch darzue die getreuen 
Dienst, die sie sich gegen uns und dem hl. römischen Reich nnterthäniglich und 
gnetwillig erbieten, auch wol thun mögen und sollen, und darumb mit wolbedachtem 
muet, gnetem Rat und rechtem wissen denselbigen Wolfgangen, Hansen und Jörgen 
den Stainingern gebtuebern und allen iren eelichen Leibeserben und derselben Erbes¬ 
erben die hernach geschriben wappen unb kleinat mit Namen einen (Schitb nach ber 
Länge bnrchab in zwei gleiche Theil abgetheilt, nämlich bie hinter Felbnng weiß, 
die vorder schwarz, in Grund beider Theil des Schilds ein drisacher Puhel in seiner 
mitte nach des Schilds Abtheilung mit seinen Farben abgewechselt, als nämlich im 
weissem Theil schwarz unb im schwarzen weiß, ans betn mittern höhern Puhel ein 
Steinrabe vorwärtsstehenb gleich ans des Schildes Farbeswechslung, als nämlich sein 
rechter Fuß vorgestellt sammt seinem Vorbern halben Theil in bes Schilbes schwarzer Hal- 
birung weiß unb sein hinterer Theil mit seinem linken hintergestellten Fneß uber- 
geschwungeueu Fliegeln unb Schwanz in ber meisten Felbung bes Schilbes schwarz, 
auf bem Schilb ein Helm geziert mit schwarzer unb iveisser Helmbecke, barans ein 
gewunbenen Pausch zurück ans fliegenden Binden, daraus entspringen zwei Büffel¬ 
hörner, die Mundlöcher offen unb von einander gekehrt, jebes in seiner Mitte ab¬ 
getheilt, als nämlich bas hinter obcn und das vordere unten weiß, zwischen den¬ 
selben Hörnern ein dreifacher Puhel und darauf ein Steinrabe erscheinend, beide 
Puhel und Böget von obengenannten Farben abgetheilt allermassen wie im Schild, 
alsdann dieselben Wappen unb Kleinob inmitten bieses unsers königlichen Briefes 
gemalet unb mit Farben eigentlicher ausgestrichen sein, vom Neuen gnebiglich 
verliehen unb gegeben, erlauben ben Gebrauch besselben für sie unb ihre Erben Bei 
Gefechten, Panieren, Zusiegeln, BegräBnissen u. s. w. unb tragen allen Reichsfürsten 
unb Insassen Bei kömgl. Ungnabe unb 20 Mark lötigen Golbes zur Reichskammer auf, 
bie Brüber Wolfgang, Hans und Jörg Staininger dabei zu schützen. Gegeben zu 
Speier am 12. October 1531, im 1. Jahre des röm., im 5. der andern Reiche. 
a) Rudolph II., erwälter römischer Kaiser .... ,thun fund allermäniglich: 
Wiewol wir ans römischer kaiserlicher Höhe und angeborner Güte unb
	        
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