Volltext: II. Theil (II. Theil)

70 
Landes verführt und aufgekauft, sondern der Müle zu Brannau zuge¬ 
wendet werden sollen. Sie ist die älteste Papierfabrik im Sande1). 
Ferners war das sog. Schallenberger Gütel und der Stadt¬ 
wald im Gerichte Julbach ein Eigentum der Stadt Braunau. Am 
Ende des 17. Jahrhundertes bestand aber dabei weder ein Stadel noch 
Haus mit Feldbau, sondern die Gründe waren mit Holz angeflogen; 
dieses stieß an das Pfarrgehölz von St. Peter, an des Haunsbergers, 
an die fürstliche und von der andern Seite an des Stegenhubers und 
Bienszauers Waldung. Uebrigens mußte die Stadt nach den Urba- 
rialbriefen von 1506, 1570 und 1602 die herrschaftlichen Gaben wie 
ein anderer Untertan auf den herrschaftlichen Kasten in Julbach dienen. 
Der Niederhof zu Räuhering im Sandgerichte Eggenfelden war 
Erbrecht der Stadt Braunau, der auch die Fertigung darauf zustand 
Am 25. Juni 1655 verkaufte der Kurfürst Ferdinand Maria der 
Stadt Braunau die sog. Schanz müle vor dem Sabthor zwischen der 
Fortifications- und Stadtmauer gegen den In mit Grund und Boden, 
mit aller Ein- und Zugehör nichts ausgenommen dergestalt, daß die 
Stadt davon keine Saften mehr tragen, dagegen im Notsalle gegen eine 
Gebühr die Müle zum Proviantmalter beistellen soll; sonst verblieben 
der Stadt alle Rechte und Gerechtigkeiten, Abfahrten, Zustände, Herren¬ 
forderungen, die Grund- und vogteiliche Jurisdiction; sie war bisher 
dem Mautamte zu Braunau mit Stift, Gilt und aller Herrenfor¬ 
derung, dann aller Jurisdiction untertänig gewesen ^). Bei der Erwei¬ 
terung der Festungswerke unter Ferdinand Maria mußte auch die Schauz- 
müle weichen. Es kaufte deshalb der Kurfürst die Müle in der Schanze 
vor dem Sabthor am 17. December 1677 von der Stadt wieder zurück. 
Bon den Jnaueu besaß die Stadt mehrere Antheile, welche durch 
fürstliche Recesse bestimmt waren4). 
Zu den Rechten der Stadt Braunau gehörte ferners eine 
Weide oder der Bi eh trieb auf dem Wildbann, die Ache genannt, 
längs der Stockach bis auf den Schiedweg und nach der Ferchach bis 
zur Enknach und längs diesem Bach bis gegen Ranshofen; Herzog 
Albrecht Y. verlieh ihn am 3. Juli 1571 der Stadt für die seinen 
Vorfahren geleisteten treuen Dienste5). 
Die Bürger von Braunau genossen auch theilweise Steuerbe- 
1) Privilegienbuch, Nr. 57. Auch Orig, im Stadtarchive. Vgl. I. Th., 93, 127. 
2) Privilegienbuch, Nr. 54 und 55. 
s) Ebend., Nr. 63 und 39. Orig, im Stadtarchive. Vgl. I. Th., 128, 132. 
«) Vgl. I. Th., 91, 135—36. 
«) Orig. Perg. mit Siegel im Stadtarchive. Privilegienbuch, Nr. 32. Vgl. 
I. Th., 105. 
I
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.