Volltext: II. Theil (II. Theil)

Hausen ddo 13. März 1674 wurde der Müler und Bäcker Michael 
Pichler von Förstern bei seinem Rechte belassen. Der Sitz und die 
Hofmark Förstern blieben bis zur Aufhebung der untertänigen Leist¬ 
ungen und der Patrimonialgerichtsbarkeit 1848 ein der Stadt Braunau 
gehöriges Dominium. Das dortige Amtmannhaus wurde bereits 1810 
an Martin Habäck und das Schloß 1850 an Johann Fntschick ver¬ 
kauft. Weil Förstern ein sog. Schwertlehen war, mußte die Stadt 
stets einen Lehensträger stellen; gewöhnlich wurde der jeweilige Stadt¬ 
schreiber im Namen der Stadt mit Förstern belehntl). 
Ein Pertinens zur Hosmark Förstern war die Papier- und 
Thalmüle an der Enknach und im Burgfrieden von Braunau. 
Diese Müle ward ebenfalls wiederholt Gegenstand von Jurisdictions¬ 
streitigkeiten. Unter 28. Mai 1591 entschied die Regierung zu Burg¬ 
hausen, es sollen Bürgermeister und Rat der Stadt Braunau, da 
sie mittelst glaubwürdiger Urkunden und Recesse dargethan, sie hätten 
stets die Jurisdiction auf der Thalmüle ausgeübt, der von Mauer¬ 
kirchen dies aber nicht beweisen könne, bei ihren allen Rechten belassen 
werden2). Desgleichen erfolgte ant 6. April 1691 von der Hofkammer 
zu München an den Rentmeister zu Burghausen der Auftrag, er solle, 
weil die Landtafel, dann die Hofmarksbeschreibung von 1599 und 1606 
soviel bezeugen, es sei Förstern ein 1536 ordentlich erhobener Sitz mit 
Hofmark, die streitige Papier- und Thalmüle aber ein rechtes Pertinens, 
dermalen der Proceß beruhen lassen und die Verfügung treffen, es 
dürfe das Landgericht Mauerkirchen der Stadt Braunau in der Juris¬ 
diction bei der Thalmüle keinen Eintrag thun; um Differenzen auch 
für die Zukunft zu beseitigen, solle man mit Zuziehung des Landrichters 
den Hofmarksbezirk von Förstern abermals vermarken3). Um 1520 
machten Bürgermeister und Rat von Braunau einen Ausb uch auf der 
Thalmüle und fingen an, Papier zu erzeugen. Die Herzoge Wilhelm 
und Ludwig bestätigten 1520 dieses Recht, ebenso Herzog Albrecht 1554 
und Kurfürst Maximilian unter 29. Januar 1614 und räumten der 
Brauuauer Papiermiile das Privilegium ein, daß im Umkreise von 
sechs Meilen Weges keine andere zum Schaden und Nachtheil derselben 
erbaut, auch die zum Papiermachen gehörigen Materialien nicht ausser 
*) Auf Förstern saß im 12. Jahrhunderte das Geschlecht von ,Yorstarn‘ 
(Urk. B. I., 237); sie liegen zu Raushofen begraben; nach ihrem Aussterben kam 
das Besitztum an die bairischen Herzoge. 
*) Orig, im Stadtarchive. Privilegienbuch, Nr. 53. 
*) Privilegienbuch, Nr. 69.
	        
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