Volltext: II. Theil (II. Theil)

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stattung in einer würdigen stilgerechten Weise, damit das in seiner 
Anlage so herrliche Bauwerk den alten Glanz wieder erlange. Der 
Künstler hat hiebei die Ausgabe, zwischen den zu beseitigenden die Form 
des Ganzen entstellenden Altären und einer erheblichen Anzal von Epi¬ 
taphien zn unterscheiden, die zwar einer andern Stilrichtnng angehören, 
in ihrer Art jedoch von künstlerischer Bedeutung und somit auch aus 
Rücksicht auf die zum Theil historisch merkwürdigen Namen zu erhalten 
wären; zu dem Ende scheine ein vollständiger Entwurf für die Her¬ 
stellung notwendig, nach welchem in einer gewissen Reihenfolge die ein¬ 
zelnen Arbeiten consequeut durchzuführen seien, und als Vorarbeiten zu 
diesem Entwurf eine umfassende Aufname des ganzen Bauwerkes. Im 
Frühjahr 1863 kamen demnach Franz Schulz und Joseph Mocker, 
Baueleven der Wiener Akademie, in Braunau an, um die große 
Stephanskirche in ihren Grund- und Aufrissen aufzunemen, den hohen 
Turm in seinen Einzelnverzierungen nach allen Seiten hin zu messen, 
durch das Meßband seine vollendete Bauführung zu bestimmen und 
jedes Gesimse in seiner schmalen Ausladung und scharfen Strnetur 
sicher zu stellen. Diese Arbeit gedieh unter den werkthätigen Händen 
der beiden jungen Künstler und Skizzen von Querschnitten, Aufriffen 
und Federzeichnungen in grossen Mengen wurden als Anleitung zum 
Restaurationsplane angefertigt; auch die Spitalkirche ist in ihrem De¬ 
tail aufgenommen worden, um als Muster gothischen Stiles auf dem 
fertigen Plane neben der Stephanskirche zu erscheinen. Im September 
1865 kamen die vom Dombaumeister Pros. Schmidt entworfenen Re¬ 
staurationspläne in Braunau an und sind seitdem im Stadtgemeinde¬ 
amte zur Besichtigung des Publikums ausgestellt. Rach den Plänen 
betragen die Herstellungskosten 89,000 fl. Das Restanrationscomitö 
wies 1878 einen Baufond von 4652 fl. 57 kr. aus. Der grosse 
Brand 1874 hat die Stadt wol auch in dieser Hinsicht nm eine schone 
Hoffnung ärmer gemacht. Im Sommer 1881 wurde das Mauerwerk 
innen und aussen herabgetüncht. 
Ausser dem bereits mehrfach erwähnten, 1877 restanrirten Bäcker¬ 
altare stammen die übrigen 14 hölzernen Altäre aus der Zeit der 
Renaissance; 12 stehen in den Nischen der Seitenkapellen. Am Hoch¬ 
altare sind viele künstliche Figuren und Zieraten angebracht, serners 
ein altes Bild, die Marter des hl. Stephan darstellend, am obern Ge¬ 
simse eine Uhr mit Schlagwerk; die Monstranze soll nicht ohne Kirnst- 
wert sein. Am 20. Sept. 1816 wurden ans den Seitenaltären St. 
Johann Nep. und Franz Xav. von verbrecherischer Hand die hl. Leiber 
vollständig entkleidet und von drei Altären die Tücher entwendet; der 
Schaden belief sich aus 600 fl. Die Kanzel am mittleren recht-
	        
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