Volltext: I. Theil (I. Theil / 1882)

Worrede. 
Das schwerste Unglück, von dem jemals die gute Stadt Braunau 
heimgesucht wurde, brach am 28. März 1874 herein. Von einem heftigen 
Sturmwinde angefacht, vernichtete eine schreckliche Feuersbrunst 120 Bau¬ 
objekte, darunter das Rathaus und 76 bürgerliche Hauser. Dieser Schlag 
traf die durch die neuen Handelswege und das Fabrikswesen in ihrem 
Wolstand geschädigte Stadt doppelt hart. Er ist ein Wendepunkt in der 
Geschichte von Braunau. Manche von den frühern Behausungen erstanden 
nicht mehr in der alten Form aus der Asche; das altehrwürdige Rathaus 
zalte zu ihnen. Viele von den dort hinterlegten städtischen Urkunden¬ 
büchern und sonstigen Archivalien verzehrte die gefrässige Flamme. In 
den bürgerlichen Häusern giengen manche Handwerksladen von den be¬ 
stehenden Zünften, anderweitige Dokumente und Erinnerungszeichen an 
die Vergangenheit zu Grunde. Es schien an der Zeit, daß das, was 
das Feuer verschonte, gesammelt und der Nachwelt zum Nutz und 
Frommen erhalten werde. 
Dieser Gedanke war die Veranlassung zu vorliegender Geschichte 
von Braunau. Die Hauptquellen hiezu, welche im nachfolgenden Abschnitte 
angegeben werden, waren mir von meiner Beschäftigung mit der Geschichte 
unseres schönen Heimatslandes her, des Jnviertels insbesonders, seit 
Jahren bekannt. Die Reste des städtischen Archives und die Archivalien, 
welche das köuigl. Reichsarchiv irt München der Stadt Braunau nach 
dem großen Brande überlassen hatte, stellte mir der Herr Bürgermeister 
I. C. Prechtl über gütige Vermittlung des verdienstvollen Stadtgemeinde¬ 
aktuars, Hru. I. Meier, großmütig zur Verfügung; brauchbares Material 
überliessen auch das hvchw. Stadtpfarramt, das k. k. Bezirksgericht und 
einige Private freundlichst zur Benützung; ihnen und allen Förderern 
dieser Geschichte sei hiemit bestens gedankt. Was an Quellen zu Gebote 
stand, wurde sorgfältig benützt. Nur erübrigte noch die Durchsicht der 
in den Kreisarchioen zu München und Landshut hinterliegenden Akten 
des Gerichtes Braunau von 1431—1572 und 1559—1676, über das
	        
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