Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

die Geschichte der Stadt Braunau manches gerettet, was sonst un¬ 
wiederbringlich verloren wäre. 
Wenige Jahre nach dem Propste Simon Meier nämlich am 27. Jnni 
segnete auch Hieronymus Mayr, der verdienstvolle Chronist von 
Ranshofen, das Zeitliche. Er war der Sohn eines kurfürstlichen Silber¬ 
kämmerers zu München, trat im 26. Lebensjahre in das Stift Rans¬ 
hofen und legte am 26. Juli 1637 die Gelübde ab, oblag in Ingolstadt 
dem Studium der Theologie feierte am 28. August 1639 seine Primiz, 
ward in diesem Jahre Pfarrer zu Ranshofen und Novizenmeister, 1640 
Dechant und auch Kaplan der Rosenkranzbrnderfchaft. Am l.Mai 1656 
vollendete er die Chronik des Stiftes mit stäter Rücksichtname auf die 
Geschichte der Umgebung unter dem Namen Antiquarium Kanshofiense 
und schrieb später hiezu eine Fortsetzung, welche die Regierungszeit des 
Propstes Simon (1635—65) behandelt1). 
1672 faßte der Kurfürst Ferdinand Maria den Entschluß, die Stadt 
Braunau mit neuen Festungswerken zu verstärken und hiedurch 
zu einem wirklich haltbaren Platze zu machen. Am 8. April 1674 besah 
er sie in eigener Person. Zur Erweiterung der Festungswerke wurden 
1677 und 1678 Realitäten von der Stadt angekauft. Am 17. Decem¬ 
ber 1677 kam die Müle in der Schanz beim Labthor um 400 fl. wieder 
Pritz, Ranshofen, 92—97.