Volltext: England als Seeräuberstaat

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14. Abschnitt 
hoben, auf denen es sich aufbaut. Aber ihre Stimme ist verhallt wie die des 
Predigers in der Wüste, da die große Oeffentlichkeit ihres Landes lieber jenen 
Rufen lauschte, die sich an keine höheren Triebe wenden als an die Gier des 
Herrschens, an die Lust des Raubens, an den Neid gegen alles fremde Wohl 
sein. 
Durch den Verlauf des Krieges gegen Deutschland hat England, der alte 
Raufbold der Meere, nun lernen müssen, was es schon einmal (1776) erfuhr: 
daß die Nemesis der Geschichte auch diesen Staat nicht außer Acht 
läßt — wenn er auch glaubte, die beste Taktik sei, Gewalt vor Recht gehen zu 
lassen. Jetzt wird ihm die Erkenntnis aufdämmern, daßersichselbstan 
den Bettel st ab bringt, wollte er ferner an der maß 
losen Willkür fe st halten, die ihn bei allen anderen Völkern ver 
haßt gemacht hat, während sie zu allen ruhmvollen Taten seiner eigenen 
Geschichte in unversöhnlichem Widerspruch steht. 
Der unerträgliche Druck, den England in jedem seiner Kriege auf die 
ganze Welt ausübte, wird nun wahrscheinlich zu Ende gehen. Statt der 
Meereswillkür wird sie die Meeresfreiheit erhalten. Denn daß Deutschland 
nicht daran denkt, eine zweite Seeherrschaft aufzubauen, um andere Staaten 
oder gar neutrale Kaufleute zu berauben, ergibt sich aus allen Ueberlieferun 
gen seiner Geschichte. Sollte England indessen auch ferner Lust bezeigen, aus 
den Weltmeeren den Haifisch zu spielen, so wird Deutschland abermals ein 
kräftiges Wörtlein sprechen — zumal da wir unserem Vetter a. D. die ge 
wissenlose Entzündung dieses Weltkrieges nicht vergessen werden. Bleibt er 
dann noch bei seinen alten Piratengewohnheiten, so mag er sich hüten, daß 
nicht die Warnung in Erfüllung geht, die John Ruskin vor einem 
halben Jahrhundert aussprach: „Sorgen wir uns nicht um dieses 
England; in hundert Jahren zählt es zu den tote« 
Völkern." 
Berichtigung. 
Die Anmerkung auf Seite 20 bezieht sich nur auf de» 1. Abschnitt, nicht, wie dort 
angegeben, auch auf den 3. Abschnitt.
	        
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