Volltext: Zur Geschichte der Linzer Normalschule und des Unterrichtswesens in Oberösterreich

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hatte bei Pfarrer Kindermann in Kaplitz die Sagan’sche Methode im 
Auftrage des k. k. nordischen Collegiums in Linz studiert und ließ 
sich später, als der böhmischen Sprache kundig, von der obersten 
Militärbehörde als Grenzschulmeister anwerben (anfangs 177 5). Wir 
können also die bezügliche Notiz bei Helfert (I, S. 449) dahin er- 
gänzen, dass er diesen Dienst kaum angetreten hat, nachdem wir 
ihn im Winter 1775/76 an der Linzer Normalschule finden; jedenfalls 
musste ihm diese Anstalt günstigere Aussichten für die Zukunft ge- 
währen, da er die Stelle am Nordicum (Bethlehemgasse Nr. 302, 
Pillwein, S. 253) aufgab. 
Lucas Ebe ist jener Ebe, auf den sich der Wiener Normal- 
schullehrer und spätere Director Wilhelm Bauer, den geschicktesten 
nennt in Felbiger, gelegentlich: seines Ansuchens bei der Kaiserin 
um Gehaltsaufbesserung beruft. (Helf., I, 319.) Er führt in seinem 
Gesuche an, seine Privatpraxis habe ihm früher viel mehr getragen 
und verweist auf Ebe im gräflich Harrach’schen Hause, der für 
16 Lectionen vier Ducaten erhalten habe. | 
Während des‘ Sommercurses 1777. erhielt der Katechet einen 
Adjuncten, den Weltpriester Josef Miller, mit zehn wöchentlichen 
Unterrichtsstunden; ebenso erscheint zum erstenmale ein Zeichen- 
meister Josef Bestion (auch Poestion) mit zehn (seit 1778 mit sechs) 
wöchentlichen Unterrichtsstunden, wie auch der erste Gehilfe Josef 
Westermayer, der die kleinsten Schüler im Buchstabenkennen und 
Buchstabieren durch wöchentlich zehn Stunden unterrichtet, Er hat 
auch die. Schüler mit dem Schuldiener Wolfgang Artner in. die 
Frühmesse (1,8 Uhr bei den Minoriten) zu begleiten. 
Glas lehrt unter anderm auch im Sommercurse die Anfangs- 
gründe des Lateinischen. Ebe ist hauptsächlich Rechenmeister, 
nebstbei unterrichtet er in Baukunst, Mechanik, Geschichte und 
Haushaltungskunst. - a 
Der Schreibmeister Goldknapp unterweist auch ‘in der Erd- 
beschreibung. Glas und Westermayer lehren hauptsächlich deutsche 
Sprache. Im Winter 1779 verfällt Glas in eine schwere Krankheit, 
weshalb der cand. juris Thaddäus Blanc (Planc) als Substitut an- 
gestellt wird. Dieser übernimmt. auch den Lateinunterricht im 
Sommercurse: 1779 (fünf Stunden in. der‘ IN. Classe). Im Winter 
1778/79 wird der Katechet Josef Hueber Pfarrer zu Haag in Ober- 
österreich; Miller ist nun sein Nachfolger als Katechet, Mit Beginn 
des‘ Wintercurses 1779/80 wurde Anton Glas zum Director der k. k. 
Hauptschule in Steyr wegen seiner an der Normalschule erworbenen
	        
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