Volltext: Geschichte des Marktes Pregarten und Umgebung sowie der Schlösser Reichenstein, Greissenberg, Haus und Hagenberg

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Viele von der Landwehr, welche Erzherzog Karl geschaffen, eilten zu 
den ihriaen nach Hanse, denn sie hielten ichon alles verloren; die 
meisten jedoch blieben bei den Fahnen und kämpften unter General 
$üe Oesterreicher zogen sich bor dem anstürmenden Feind über 
die Traun zurück und nahmen Stellung bei Ebelsberg, wo es am 
3. Mai gegen Mittag zu einem blutigen Treffen kam, das für tue 
Franzosen siegreich endete. Napoleon, der über Schleißte:m. Weiß- 
kirchen nach Ebelsberg vorrückte, übernachtete am 1-lben Tage tnt 
Baumgartnergute Nr. 19 bei Ebelsberg, jetzt Ergeuthum des Herrn 
Mathe. Eine Gedenktafel in deutscher und fränkischer Sprache be¬ 
wahrt dies für die Zukunft. Die französische Armee camplrte m den 
E^Napoleo^rückte in Sturmeseile nach Wien und am 22. Mai 
besiegte ihn Erzherzog Karl in der blutigen Schlacht bei Aspern; 
aber am 5. und 6. Juli gewann Napoleon Meder Oberhand m der 
Schlacht bei Wagram und der Friede von Wien am 14 Oktober, 
schloß den grausamen Krieg, in welchem Oesterreich unter anderem das 
Jnuviertel sammt dem westlichen Hausruckviertel verlor uno 200 Diillio- 
rtcn Kriegsentschädigung bezahlen mußte . 
Während dieser Zeit litt Oberösterreich furchtbar unter dem 
Drucke der Franzosen und dem Gemenge der Nationen, welche unter 
Napoleon aeaen Oesterreich kämpften. ^ ^ _ 
„Das seufzende Land", sagt der Chromst, der Augenzeuge jener 
traurigen Zeit war, „wimmelte von Kriegern der verschiedenen Nationen, 
Bayern, Württembergern, Badensern, wachsen, Hessen, Polen, ^talr- 
enetn, Franzosen, Portugiesen, welche unter Napoleons Führungzum 
Untergang Oesterreichs und Deutschlands vereint waren Das Mühl¬ 
viertel litt weniger und dennoch zählte es unter seinen Bewohnern 
viele, die in den Drangsalen dieses Krieges Hab und Gut, Oiuhe, Ge¬ 
sundheit, ja selbst das Leben einbüßten/' 
Von Linz aus machten nämlich die Württemberg«: wiederholte 
Vorstöße ins Mühlviertel über Gallneukircheu bis Freistadt. Bei 
Neumarkt wurden Verhaue angelegt und das Gusenthal widerhallte 
öfters vom Gewehrsener der Kämpfenden. 
°hn Weitersdorfthale bis gegen Hagenberg und Vismz kam e* 
am 10. Mai zwischen den aus Linz vordringenden Wnrttembergern 
und österreichischen Jägern und Husaren zu °uiem Gefechte, wodurch 
viele Personen in Gefahr kamen. So konnte der Kaplan von Wart- 
berq Potufchnigg. es nur einem besonderen Glücke zuschreiben, daß 
er den auf ihn qerichteten Schüssen der Feinde entging. 
Unsere Gegend selbst hatte viel Einquartierungen und Plündernden 
zu ertragen, viele der Bewohner hatten sich geflüchtet, viele ihr Hab 
und Gut vermauert oder in abgelegenen Felsenhöhlen verborgen. Was 
zurückgelassen wurde, fiel dem Feinde als Beute zu. So findet sich
	        
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