Volltext: Geschichte des Marktes Pregarten und Umgebung sowie der Schlösser Reichenstein, Greissenberg, Haus und Hagenberg

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In der Kreuzkapelle zu Wartberg ließ Schallenberg dem Be 
grün der der Hagenberger'schen Linie Hohenek, Hanns von Hohenek ein 
Denkmal setzen. 
Georg Christof, welcher außer Hagenberg noch Dorf a. d. Enns 
besaß, bekleidete die Stelle eines Proviantmeisters und Ober-Kommis 
sarius in Oberösterreich und wirkte an der Einrichtung und Revision 
der Landesordnung so rühmlich mit. daß er wegen dieser Verdienste 
in den Freiherren stand erhoben wurde. 
Christof's Söhne, welche 1666 in den Grafenstand erhoben 
wurden, verließen des Vaters Fußstapfen, soweit der Besitz in Betracht 
kommt, indem sie alle Güter veräußerten. 
So gelangte Hagenberg 1672 an Egon Gotthard Maurer von 
Hohenstein. 
Mit ihm kam Hagenberg wieder in den Besitz eines Katholiken 
aus Ueberzeugung. Von ihm stammt die jetzige Kirche, welche 1676 
vollendet und als Schloßkapelle eingeweiht wurde. Im selben Jahre 
und zwar gleich nach der Einweihung der Kapelle (post consecratum 
sacellum) wurde die Bruderschaft zum hl. Josef eingeführt und dar¬ 
über ein Stiftbrief aufgesetzt, der von Herrn Egon Maurer von 
Hohenstein gefertiget und unterm 7. April 1676 vom Pafsau'schen 
Ordinariate bestätiget ist. 
Wenn wir mit dieser Zeitangabe der Einweihung der Schloß- 
kapelle, wofür eben der citirte Stiftbrief spricht, jene Stelle des 
Hagenberg'schen Urbariums. wornach „diese Kapelle am 2. März 1681 
mittelst gnädigstem Eonsens des Reichsfürsten Sebastian Grafen von 
Pöttnig, Fürstbischof von Passau vom Bischöfe zu Neutra in Ungarn, 
Johannes Subusoty ordentlich geweiht und consecrirt wurde" in Zu¬ 
sammenhang bringen; so bezeichnet 1676 das Jahr, in welchem der 
Altar mit dem Presbyterium geweiht und 1681. das Jahr der Voll¬ 
endung und Weihe der ganz ausgebauten Kapelle. Aehnliche Zeit¬ 
angaben finden wir auch bei der alten Domkirche in Linz. 
Die neue Schloßkapelle, jetzt Pfarrkirche von Hagenberg, ist im 
romanischen Style mit schöner Rotunde ober dem Hochaltare und 
Kuppelthurm aufgeführt. 
Die Hohenek'fche Gruftkapelle wurde aufgelassen, und später, als 
ein Bräuhaus eingerichtet wurde, in eine Malzdörre verwandelt. Als 
1862 Graf Wilhelm Ekbrecht von Dürkheim-Montmartin, um eine 
freie Einfahrt zum Schlosse zu gewinnen, die in eine Malzdörre ver¬ 
wandelte Gruftkapelle wegbrechen ließ, wurde an der Mauer der jetzigen 
Kirche, dort, wo das Bild des Hl. Martin an der Außenwand gemalt 
ist, ein gothischer Spitzbogen sichtbar. Dieser Umstand, sowie der 
weitere, daß an demselben Mauertheile auf der Innenseite die oben 
erwähnte Marmortafel mit der Inschrift: 16 Elisabeth 10 u. f. w. 
vorgefunden wurde, ferners die Thatsache, daß die Hauptfront der 
Gruftkapelle nach Wartberg gerichtet war, endlich die weitere That-
	        
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