Volltext: Geschichte des Marktes Pregarten und Umgebung sowie der Schlösser Reichenstein, Greissenberg, Haus und Hagenberg

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-er Pfarrgrenzen wurde von diesem Entwürfe abgegangen und die 
Kaplanei aus folgenden Ortschaften zusammengesetzt: aus Reichenstein 
mit 15 Hausnummern, aus 13 Nummern von Hinternberg, 4 Nummern 
von Zuderstorf, 12 Nummern von Halmenberg. 11 Nummern von Hund¬ 
storf und 1 Nummer von Pregartdorf (Stadlbauer). 
Die Lokalkapläne oder Lokalpfarrer wohnten im Schlosse, wo 
Graf Franz Gundaker Starhemberg eine Wohnung zur Verfügung 
stellte. 
Erster Pfarrer wurde der bisherige Schloßkaplan Franz X. Hanpf, 
ein fleißiger und gebildeter Mann, gleich ausgezeichnet als Prediger 
und Katechet. Er vertauschte 1803 Reichenstein mit der Pfarre St. 
Leonhart, wo er sein Leben schloß. 
Ueber ihn schreibt die Pfarrchronik von St. Leonhart: „Er gmg 
von Reichenstein fort, weil die Parochianen dort in unglaublicher, 
gegenwärtig schon tausendmal bereuter Thorheit, die sich nicht mehr- 
gut machen läßt, sich lieber den Pfarrer nehmen ließen, als daß sie 
durch einen kleinen Beitrag seine Existenz ermöglicht hätten." 
Ihm folgte 1803—1816 Johann Nep. Löffler. Von ihm sagt 
der General-Schematismus S. 152, daß er in Linz gestorben. Der 
Volksmund erzählt, daß er von der Pfarre wegging, weil er kaum zu 
leben hatte. Thatsächlich starb er im Spital zu Linz und schloß die 
Reihe der Pfarrer in Reichenstein, denn nach seinem Abgange wurde 
die Pfarre wieder aufgelassen und den Pfarren Pregarten und Trag¬ 
wein zugetheilt. , 
Nach ihm kamen Johann Frz. Eggmair (bis 1820) Karl Huhn 
(1827—1845) Franz X Ehrendorfer (1849—1856) und Johann Lippe 
(bis 1862) als Messeleser, welche im Schlosse eine Wohnung fanden. 
Mit der Aufhebung der Pfarre wurden auch die zwei kleinen 
Friedhöfe wieder aufgelassen. 
Lagenberg, Schloß und Kirche. 
Schon 1139 wird Hagenberg genannt und als eine „Vöste" im 
Machlande bezeichnet, welche später sammt allen Liegenschaften an die 
Kapellen überging. 
Damit ist aber die Frage nach dem Erbauer und ersten Besitzer 
nicht gelöst, denn die Kapellen kamen viel später in das Mühlviertel. 
Sie gehören zum österreichischen Uradel, waren zur Zeit, als Hagenberg 
zum erstenmale 1139 erwähnt wird, an der Steyr seßhaft und eines 
Geschlechtes mit den Herren von L-chlierbach und Zelking, welche sich 
in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundertes schieden. . 
Da die Herren von Zelking schon sehr früh tm Mühlviertel 
aufscheinen, so kann man in ihnen die ersten Besitzer von Hagenberg 
sehen, welche es später an die Kapellen als ihrigen Verwandten,
	        
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