Volltext: Geschichte des Weltkrieges

müsse. Auf der Ostfront sollten Ssterreich-Ungarns 
Heer und ein kleiner deutscher heeresteil dem zu er 
wartenden russischen Angriff — taktisch vielleicht 
offensiv, doch strategisch defensiv — entgegentreten 
und ihn so lange aufhalten, bis nach gefallener Ent 
scheidung im Westen die Masse des deutschen Heeres, 
auf den östlichen Kriegsschauplatz geworfen, gemein 
sam mit den dort kämpfenden Kräften auch hier die 
Entscheidung bringen konnten. 
Bei dem mit französischen Milliarden durchgeführ 
ten Ausbau des russischen Bahnnetzes war eine gegen 
früher erheblich beschleunigte Kriegsbereitschaft des 
russischen Heeres vorauszusetzen, dessen gewaltige 
zahlenmäßige Überlegenheit die ihnen zunächst gegen 
überstehenden unterlegenen Kräfte der Mittelmächte 
in schwere Gefahr bringen konnten. So war es für 
die Oberste Heeresleitung eine unbedingte Notwen 
digkeit, die Entscheidung im Westen in schnellstem 
Vormarsch und in einer oder wenigen großen Schlach 
ten zu erzwingen. Allerdings mußte auch hier eine 
Übermacht der Gegner (Franzosen, Engländer, Bel 
gier) erwartet und durch bessere Qualität der deut 
schen Truppen und Überlegenheit der deutschen Füh 
rung ausgeglichen werden. — Der schnellen Entschei 
dung aber stand ein starkes Hindernis im Wege: die 
Befestigungslinie an der französischen Ostgrenze, die 
zu einem Zeit erfordernden belagerungsmäßigen An 
griff zwang und den an sie angelehnten feindlichen 
Truppen eine außerordentlich starke Unterstützung 
bot. Ein Angriff gegen sie mußte vermieden werden; 
das war nur möglich, wenn man sie umging, d. h. 
den Vormarsch durch Belgien nahm und mit weit 
vorgenommenem starkem rechten Flügel die an oder 
in der Nähe der Befestigungen vermutete französische 
Heeresmasse umfaßte. Daß der Vormarsch Belgien 
durchschreiten mußte, war nicht zu vermeiden. Bel 
giens in den Zähren vorher offenbar gewordene enge 
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