Volltext: Geschichte des Weltkrieges

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streich besetzt. — Zn die Ukraine marschierten Lin- 
singens Divisionen als befreundete Streitmacht ein, 
räumten mit Marodeuren auf und besetzten Luzk, 
Rowno und Shitomir. 
Die Russen lenkten sofort ein und erklärten sich 
durch Funkspruch bereit, den Frieden zu unterzeich 
nen. Aber er war jetzt nicht mehr so billig zu haben. 
Die Deutschen forderten auf Grund der veränderten 
Ariegslage im Einverständnis mit ihren verbündeten 
zu ihrer militärischen Sicherheit und im Namen des 
Selbstbestimmungsrechts der Völker die Anerkennung 
der Selbständigkeit Finnlands und der Ukraine, den 
verzicht auf Anhand, Litauen, Polen, die Besetzung 
von Livland unb Estland, über deren Schicksal noch 
zu entscheiden sei, die Abtretung von Batum und 
Aars, die Demobilmachung von Heer und Flotte, Ver 
zicht auf jegliche Propaganda und eine Reihe wirt 
schaftlicher Zugeständnisse. 
Die Russen ließen sich, um aller Welt zu zeigen, 
daß sie nur der Gewalt wichen, auf Verhandlungen 
nicht ein; Trotzki kam nicht selbst nach Brest Litowsk 
zurück; seine Vertreter unterzeichneten am 3. Mä-rz 
das Friedensdokument. — Die Rumänen folgten 
ihrem Beispiel erst am 7. Mai im Frieden von Bu 
karest. Sie hatten — nicht zuletzt wegen der schwer 
zu überbrückenden andauernden Gegensätze zwischen 
den Mittelmächten, die sogar zu verheimlichten Ver 
handlungen von österreichischer Seite führten — ver 
hältnismäßig günstige Bedingungen erlangt: Deutsch 
land beanspruchte nur wirtschaftliche Zugeständnisse, 
Lieferung von Getreide und &>\ r Sicherstellen des Ver 
kehrs auf der Donau; Ungarn forderte nur Grenz 
regulierungen. Die Dobrudscha mußte abgetreten wer 
den; sie wurde geteilt. Bulgarien erhielt die südliche 
Hälfte, während die nördliche vorläufig in die ge 
meinsame Verwaltung der vier verbündeten Mächte 
genommen wurde. Bulgarien, das für sich die ganze
	        
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