Volltext: Geschichte des Weltkrieges

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und Reserven abwehren. Zu einem Geländegewinn 
kam es hier nicht. Für den weiteren Angriff erwies 
sich das noch immer nasse, vielfach sumpfige, durch 
Trommelfeuer zerwühlte Gelände der flandrischen 
Niederung als außerordentlich schwierig, das Nach 
ziehen der Artillerie kaum möglich. Schon am 
}0. April gestaltete sich der Kampf besonders hart 
näckig und verlustreich. — An diesem Tage setzte auch 
die Armee zum Angriff an, der sich gegen die bei 
der Sprengung im Vorjahr verlorene wytschaetehöhe 
richtete. Auch hier kam es sofort zu schweren, aber 
fortschreitenden Kämpfen. — während im Lüden die 
Kämpfe um Festubert und Givenchy den linken 
Flügel noch längere Zeit fesselten, überschritt unter 
schwersten Gefechten die 6. Armee die Lys, das im 
Angriff zwischen beide Armeen ausgesparte, stark aus 
gebaute Armentieres im Süden umfassend, wie es die 
Boden gewinnende 4. Armee im Norden tat. Bevor 
es fiel, ging die Besatzung unter schweren Verlusten 
zurück. Der außerordentlich hartnäckige widerstand, 
der auch erwies, daß wohl annähernd die ganzen eng 
lischen Reserven zur Verfügung standen, setzte sich an 
den folgenden Tagen fort. Auch hier trat wieder 
empfindlich das schon vorher angeführte Stocken des 
Angriffs durch das Verweilen bei der Leerung der 
gefundenen Proviantdepots ein und offenbarte erneut 
die zerrüttende Not des Hungers, wie die geringe 
Zucht des Ersatzes, die der schwindende Einfluß der 
Führer nicht mehr zu überwinden vermochte. Nach 
einer Woche war die Angriffskraft der Divisionen er 
schöpft, da das morastige Gelände das Nachziehen der 
Artillerie aufs äußerste verlangsamte. Erst nach wie 
derholter starker Vorbereitung gelang es am 25. April 
frischen Truppen, gegen hartnäckigsten widerstand den 
besonders stark ausgebauten Kemmelberg zu stürmen, 
und gegen das sofort dorthin konzentrierte Feuer und 
schwere Gegenstöße zu behaupten. Darüber hinaus
	        
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