Volltext: Geschichte des Weltkrieges

Schwenken der Front nach Nordwest die englische 
Front aufrollen. Beide Angriffspläne erstrebten dar 
über hinaus vor allem den Wiedergewinn der allein 
zur Entscheidung führenden Initiative, die Möglich 
keit des Bewegungskrieges. Aber um sie zu gewin 
nen, waren zwei Borbedingungen zu erfüllen: taktisch 
mußte der Durchbruch möglich, und zeitlich mußte er 
durchführbar sein, bevor das Amerikanerheer sein 
Schwergewicht zur Geltung bringen konnte. Diese 
letzte Vorbedingung war schließlich entscheidend für 
den letzten Entschluß. Der St.-Georg-Angriff mußte 
in breiter Front Belgisch- und Französisch-Flandern 
durchschreiten, dessen wassergefüllte Tiefebene vor 
Ende April/Anfang Mai für die geplante Größe des 
Angriffs, seine Breitenentwicklung, kein ausreichen 
des Gelände bot. Das war zu spät. Diese Möglichkeit 
bot zu früherer Zeit, schon im März, das höher ge 
legene, wellige Gelände westlich Lambrai und St. 
Tuentin. Wohl war auch dort ein schweres Beden 
ken: Der Angriff mußte das in vielen Kämpfen und 
beim Alberich-Rückzug zerstörte Gebiet durchschreiten; 
aber dieses sicher auch nicht leicht zu nehmende Be 
denken war durch geeignete Maßnahmen eher zu 
überwinden, als die in der Natur des Landes lie 
gende, unveränderliche Unbegehbarkeit Flanderns. 
Daß dieser Angriff, wenn sie auch seinen Erfolg 
erwarteten, auch sofort die Entscheidung bringen 
würde, glaubten die beiden deutschen Führer nicht 
als absolut sicher ansehen zu können; dann sollte der 
Gewaltschlag sofort an einer zweiten Stelle und — 
wenn nötig — an einer dritten wiederholt werden, 
u. zw. an den anderen, als günstig erkannten An 
griffsstellen. Sie ordneten deshalb an, daß bei den 
H.-Gr. und A.-O.-Ados. auch diese Angriffe ein 
gehend durchdacht und weitestgehend vorbereitet wer 
den sollten. 
Die Entscheidung war also schließlich dahin ge- 
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