Volltext: Geschichte des Weltkrieges

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völligen Vernichtung des Gegners in den Schützen 
gräben rechnen durfte — ein Problem, das zu lösen 
nach Lage der Dinge nur die Westmächte imstande 
waren. Und sie lösten es in Gestalt einer Material- 
schlacht, die alle bisherigen Kämpfe ähnlichen Cha 
rakters weit hinter sich ließ. Allerdings hatte Verdun 
zur Verminderung der ursprünglich auf 80 Kilometer 
geplanten Frontbreite des Angriffs auf etwa die 
Baisse gezwungen und in gleichem Verhältnis die 
notwendige Bereitstellung an Munition und Kampf- 
gerät vermindert; Verdun hatte weiter dazu gezwun 
gen, für den Angriff die Franzosen zu entlasten und 
den Engländern den größeren Frontteil (zwei Drittel 
anstatt ursprünglich ein Drittel) zuzuweisen. Im 
übrigen aber hatte die Anspannung durch Verdun 
eine Störung der in aller Ruhe und planvoll durch 
geführten Vorbereitung — auch als sie nicht mehr zu 
verheimlichen war — nicht herbeigeführt. Im Gegen 
teil: Der durch Conrads Angriff und die bedrohte 
Lage der Italiener verfrühte Angriff und Erfolg 
Brussilows hatte den beschleunigten Abtransport der 
der O.tz.L. im Westen noch verfügbaren Heeresreserven 
notwendig gemacht und die an sich schon sehr geringen 
Verfügungs-Divisionen der Armeen in empfindlichster 
weise verringert, den Angriff der Alliierten also er 
leichtert. 
Da Falkenhayn sich nicht entschließen konnte, die 
Schlacht um Verdun abzubrechen, mußte angesichts 
der von allen Seiten gestellten Anforderungen die 
2. Armee (Führer Fritz von Below) auf sich selbst an 
gewiesen werden, als sie sich als Ziel des feindlichen 
Angriffs erkennbar abzeichnete. Allerdings konnte die 
O. £}. L. mit einem solch vernichtenden Ausmaß des 
Vorbereitungsfeuers nicht rechnen, wie es jetzt losbrach. 
Die Feststellung der gewaltigen Vorbereitungen 
hatte, trotz des Wagemuts der Flieger, nur unvoll 
kommen sein können, da den wenigen deutschen Flie-
	        
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