Volltext: Geschichte des Weltkrieges

auf die 6. Armee (Kronprinzen Rupprecht von 
Bayern). 
Nach den Erfahrungen des ergebnislosen Abringens 
in den kleineren Kämpfen suchte Joffre den Erfolg 
durch besondere Maßnahmen zu sichern. In der 
^ Armee stellte er ausgesucht gute, kampfbewährte 
Aorps in überlegenen, bisher ungewohnten Massen 
dem Führer zur Verfügung und wies ihr zur gründ 
lichen Vorbereitung Feld-, schwere und schwerste 
Artillerie und eine Munitionsausstattung aus der 
immer stärker zuströmenden amerikanischen Zufuhr 
in bis jetzt unerhörten Mengen zur Verfügung, durch 
deren unbegrenzten Einsatz er eine völlige Zerstörung 
der deutschen Stellungen und eine Vernichtung der 
Besatzungen mit Sicherheit erwartete. Dann, nach 
gründlichster Vorbereitung, werde — so erklärte er 
— nur ein Vormarsch zur Besitznahme der toten 
Stellung erforderlich sein. Je mehr er sich in seinen 
Angriffsplan hineindachte und je größer die Truppen 
und die Kampfmittel anschwollen, die er zu der 
Schlacht zusammenhäufte, desto größer wuchsen auch 
die Hoffnungen, die er an sie knüpfte. So wurde all 
mählich aus der Lntlastungsschlacht für die Russen 
eine Befreiungsschlacht Frankreichs, war die deutsche 
Aampfstellung in der Lhampagne durchbrochen, so 
würde der unaufhaltsame Vorstoß nach Norden die 
rückwärtigen Verbindungen aller weiter westlich 
stehenden Deutschen, d. h. der Masse ihres Heeres, 
durchschneiden und ihre ganze Front zum Einsturz 
bringen. Die Größe des Ziels seiner Hoffnungen 
war Anlaß zu weiterer Steigerung der zum Stoß be 
stimmten Verbände. Und ganz Frankreich sollte durch 
Gebet ihre Kräfte und ihre Erfolge zum höchsten 
steigern. Auf seine Veranlassung dröhnten im ganzen 
Tande am Februar die Kirchenglocken und luden 
in die Kirchen zum Gebet um den Sieg. 
Nach Linleitungskämpfen am 1(5. Februar um 
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