Volltext: Mangold von Freudenstein, der erste und letzte Ritter seines Namens

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taumelte aber alsbald entsetzt einige Schritte zurück. — 
Er leuchtete weiter — die Zelle war leer. 
„Ha, Verrath!" krächzte er jetzt und taumelte 
an die Thüre — die ist verschlossen. 
„Eppo! — mein Eppo!" — keine Antwort. 
Er schlug sich die Fäuste wund an den Eisen 
stangen der Pforte — umsonst — Niemand hörte. 
Die Leuchte war ihm entfallen und verlöscht — 
zähneknirschend und an allen Gliedern bebend stand er 
einen Moment in höchster Wuth, in wahnsinniger Ver 
zweiflung — grauenvolle Flüche ausstoßend. 
Dann aber zog er das mitgenommene Gefäß aus 
seinem Busen und stürzte rasch dessen Inhalt in die Kehle. 
Einen.Augenblick zuckte er hoch empor, dann aber 
brach er zusammen und kollerte sterbend auf den Boden hin. 
Das war der erste und der letzte Ritter 
von Freudenstein. 
Lange stand die Veste leer, denn Niemand wagte 
es, die unheimlichen Räume zu betreten. — Erst in 
der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts hatten 
sie die „ Pr ü e sch enk e n " besessen, von denen dieselbe 
später an einen Grafen von Wallsee kam — endlich 
aber doch ganz verlassen wurde und zerfiel.
	        
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