Volltext: Beiträge zur Chronik der Stadtpfarre in Linz aus der ältesten bis auf die neueste Zeit

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Kirche so hoffnungsreich sich entwickeln sah, noch im selben Jahre 
mit gebrochenem Herzen gestorben ist. 
§. 30. 
Stadtpsarrherr Blasius Aliprandinus von Lauffen vom Jahre 1609. 
Der Stadtpsarrherr Blasius Aliprandinus von Lauffen 
fühlte noch während seiner Pfarramtsführung vom Jahre 1609 
bis zum Jahre 1624 schwer die Folgen der unheilvollen Kon¬ 
zessionen des Kaiser Mathias; denn innerhalb dieser Jahre erhob 
sich der Protestantismus immer mehr, wozu er auch die in- und 
ausländischen Wirren und die Schwäche des Kaisers Mathias 
weislich benützte. Der gerechte Gott wird den Stadtpfarrherrn 
Blasius Aliprandinus von Laufen jenseits für seine Leiden und 
Mühen entschädigt haben! — 
§. 31. 
Stadtpsarrherr Dr. Nikolaus Aliprandinus von Thomasis vom Jahre 1624. 
Bei dem Antritte der Stadtpfarre durch Dr. Nikolaus Ali¬ 
prandinus von Thomasis hatte sich der Protestantismus im Lande 
ob der Enns und gleichfalls zu Linz bis zu einem so unerträg¬ 
lichen Uebermuthe entfaltet, daß Kaiser Ferdinand II. gar gut den 
Protestantismus als die fortwährende Ursache der Streitigkeiten, 
der Auflehnungen und Rebellionen erkannte. Darum beschloß 
er, dem Protestantismus ein Ende zu machen, und erließ am 
30. August und besonders am 4. Oktober 1624 zwei scharfe 
Verordnungen, vermöge welcher die lutherischen Prediger und 
Schulmeister binnen 8 Tagen das Land verlassen sollten, weil sie 
so oft zur Rebellion und Widersetzlichkeit geholfen und auch jetzt 
noch gegen die katholische Religion mit Schimpf, Spott und 
Lästerungen losziehen. In Linz wurde das' Landhaus gesperrt, 
und mit "den Linzer Predigern und Schulmeistern gingen viele 
Prediger und Schulmeister vom Lande nach Regensburg hinaus. 
Nun versammelten sich die Protestanten in ihren Häusern, lasen
	        
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