Volltext: Waizenkirchen

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frevelnde Hand gelegtes Schadenfeuer. Ohne die angestrengteste Thätig¬ 
keit der Feuerspritzen von Penerbach und Michaelenbach, ohne die 
günstige Windrichtung todte es mit de» Markt geschehen gewesen. Die 
Häuser Nr. 46 bis 53, 93 nnd 94 giengen in den Flammen ans. 
Der Schaden belief sich nach amtlicher Erhebung auf 42.000 Gulden. 
Versichert waren beiläufig 15.000 Gülden. Die Marktchronik verzeichnet 
am 9. Juli 1870 den Brand des Ntederimtiergntes in Pnnzing mit 
einem Verluste von 4 Pferden und 12 Schweinen, im Jahre 1871 
den Brand des Angermaierhauses in Puuzing, den Brand der Mühle 
nnd Säge in Stroiß mit dem Dache des Nachbarhauses, alle drei 
infolge von Blitzschlag. Im Markte selbst haben folgende Häuser durch 
Feuer Schaden gelitten: Nr. 86 am 14. März 1870, Nr. 9 bis 12 
und Nr. 18 mit Oekonomiegebäudeu am 21. Januar 1873 um 10 Uhr 
abends, wahrscheinlich infolge von Brandlegung, rückwärts bei Hans Nr. 9, 
Nr. 53 (blos Dachstuhl) am 1. August 1873 um 3 Uhr früh, Nr. 54 
bis 58, 60 bis 64 mit den rückwärtigen Nebengebäuden am 27. Mai 
1874 um 3/410 abends (entstanden bei Haus Nr. 61 aus unbekannter 
Ursache), Nr. 2 am 11. Oetober 1874 um 7 Uhr abends, Nr. 1 am 
13. März 1880 um 10 Uhr abends, Nr. 45 (blos Schindldach) am 
17. Juli 1882 um halb 3 Uhr morgens durch Blitzschlag, Nr. 38 
am 3. August 1884 um 9 Uhr vormittags. Der große hölzerne Herr- 
schastsstadel südlich vom Hause Nr. 3 in Weidenholz, in welchen sich 
fünf Parteien theilten, wurde am 10. Angnst 1882 um 4 Uhr nach¬ 
mittags infolge von Blitzschlag in Asche gelegt. Den schrecklichsten Brand 
aber verzeichnet unsere Chronik unterm 13. Juli 1889. Um 9l/4 Uhr- 
abends schlug der Blitz in das Maierhaus zu Parzharn. Infolge des 
heftigen Sturmes verbreitete sich das Feuer mit rasender Eile. 30 Stück 
Vieh verbrannten oder erstickten in den Stallungen. Der zwanzigjährige 
Schmiedsohn Franz Greis und ein Knecht erlitten schwere Brandwunden. 
Beide starben tags darauf. Auch ein dritter tmtrbe schwer verletzt. 
Der Sturm führte brennende Strohreifer hin über den Markt, Jnzing 
und Brandhof. Zum Glück löschte der strömende Regen die züngelnde 
Flamme. 
Angesichts dieser vielen Brände wurde im Jahre 1875 zu Waizen- 
kircheu eine freiwillige Feuerwehr errichtet. Die Marftcaffe spendete 
50 Gulden. Am 28. Juni 1885 war zehnjähriges Gründungsfest. Es 
wurde eine neue Feuerwehrfahne um den Betrag von 190 Gulden 
angeschafft. Beim Hause Nr. 8 stand ein festlich geschmückter Altar. 
In Gegenwart von 15 Feuerwehren nnd der Eserdinger Musikbande 
weihte nach der Feldmesse unter erhebender Ansprache der hochw. Herr 
bischöfliche Seeretär Dr. Franz Sales Doppelbauer von Linz die neue 
Fahne. Für Nachmittag verzeichnet der Chronist eine Feuerwehr-Uebung 
und gemüthliche Unterhaltung. Vortheilhast erwies sich auch bei Feuers¬ 
gefahr der Umtausch der hölzernen Wafferleitungsröhren gegen eiserne 
int Jahre 1882 sowohl in Tabor als in der Wäschstätte. In der 
Charwoche 1884 erhielten diese eisernen Röhren der Wafferfperre wegen
	        
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