Volltext: Waizenkirchen

Abend gegen Aschach und Eferding (©Im. Peüerb., 477 84. Czerny, 
81—87). 
Unterbeffeit standen die Bürger voll Waizeilkirchen in großen Nöthen. 
Sie schreiben mit 29. Oetober, 1595 an ihre Nachbareil zu Penerbach: 
.Auf euer au uus abgegangenes Schreiben, die anfrührischen Paueru 
betreffend, antworte ich, daß ich mt meinem möglichen Fleiß, Mühe 
und Arbeit, wie ohnedem beschehen, dieselbeir von ihrer Ungebür abzu¬ 
weisen, nichts wollen erwinden fassen. Und bedanken uns euer treu¬ 
herzigen Meinung zufreundlichst.... Gott für uns. Der dienstgefliessene 
Albrecht Petz, Richter und Gmaiu daselbst4. Der Markt Waizeukirchen 
war offen, d. H. ohne Mallern und Thore. Es hielt schwer, die Bauern 
abzuwehren. ,Euer Gnaden haben ohne Zweifel ein gnädiges Vorwissen, 
welichermassen wir ein Zeit herum von den ansgestandtenen Panrn 
in starker Anzahl nur zu mermalen überlofen und daß wir zur Ver¬ 
hütung großer Gefahr in ihr unziemlich Begehreu willigen, müssen. 
Dieweilett wir dctrnt alls deu kayserlicheir und landeshauptulauuschastlicheu 
Befehlen ausführlich verstanden, daß wir uns der aufgestaudeueu Pauru 
eutschtahell nitd die welligist Gemainschaft mit ihnen haben sollen. Da- 
gegeu werden« wir jetzo jviderumben vou deu Paurll solichermasseu auge 
laugt, wo wir uit zu ihnen setzen, wolle» sie uns nicht allein unsere 
Häuser durchlaufen, dieselben ausplündern, sondern uns erschlagen itnd 
gar bei den Füsseu aufhängen, daß wir also in dieser Sach weder 
Hüls noch Rath wissen, so haben wir eifrigst nnserer Notdurft nach 
nicht unterlassen sollen und wollen, Euer Gnaden als nnserer von Gott 
verordneter Obrigkeit, dieses unser OMtegett iu aller Untertänigkeit 
anzufügen mit der gehorsamben und demüthigen Bitt, wie wir uns iu 
diesem Notzwaug zu verhalten, woher wir Hülf, Beistand uud Errettung 
für unser Leib, Hab uud Güter zu suchen, genädigen Bescheid ver¬ 
ordnen4. ...So klagen die Bürger ihrem Grundherrn Georg Achaz von 
Losenstein. Damals brannten 18 Häuser iu Waizenkirchen ab, so 
berichtet eine Ausschreibung, die übrigen wurden von den Bauern aus¬ 
geplündert. Georg Achaz von Losenstein erließ den Bürgern die Weih¬ 
nachtssteuer vou 80 Gulden. Am 13. November 1595 wurde das 
ständisch^ Aufgebot vou 150 Pferdeu uud 260 Fußgängern von den 
Bauern, bei Neumarkt geschlagen. Die Stände betraten den. Weg der 
Verhandlungen. Am 17. November thaten die Abgeordneten der Märkte, 
darunter auch Waizeukirchen, im Namen der Bauernschaft einen neuen 
Fußfall und verlangten für ihre Ausschüsse bei den Verhandlungen iu 
Linz Geleitsbriefe (Ezerny, 141), Diese begannen am 22. December. 
Erst am . Z. Mai 1597 erschien eine kaiserliche Resolution über die 
Regelung der Herrenforderungen.. 
F Nur langsam gieng die Ablieferung von Waffen und Wehren 
durch die Paueru vor sich. Die evangelischen Prediger wollten nicht 
von ihren Kirchen und Psarrhöfen weichen. Gotthard von Starhem¬ 
berg unternahm eine allgemeine Landesstreifung. Zum Schrecken der 
ruhigen Bürger ließ e.r die Rädelsführer meist in den Märkten hängen.
	        
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