Volltext: Waizenkirchen

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dienst Fälle nttb bei 64 Psmid 64 Pst) angegeben. Vor dein Jahre 
1848 lautete die Fassion auf 9335 Gulden. Die Zahl der Unterthanen 
belief sich ans 618 tStni., 426). Das Schloss mit den Gründen erkaufte 
im Jahre 1857 Graf Hermann Attems. 
Nach Matthäus Bischer's Topographie vom Jahre 1674 war 
Schloss Weidenholz, an der Aschach gelegen, im Vierecke gebaut. Die 
Darstellung (Bl. 200) zeigt mehrere Ein- nnd Zubauten. Zioei Ecken 
ans der gleichen Gebändeseite waren mit Rondell-Thürmen flankiert. 
Den Wallgraben rings herum um das Schloss füllte Wasser. Darüber 
führte eine hölzerne Brücke. Jenseits des Grabens standen die Oekono- 
miegebände. Andreas Eder brachte Haus Nr. 2 zum Schlosse. An seiner 
Stelle ließ GrasGilleis ein Blumen- nnd Gewächshaus bauen (Henb., 205). 
Durch nahe fünf nnd ein halbes Jahrhundert stand Dorf nnd 
Markt Waizenkirchen im feudalen Verbände mit Schloss nnd Herrschaft 
Weidenholz. Deshalb diese wenigen Blätter über Weidenholz in der 
Geschichte unseres Marktes. Im Jahre 1848 löste sich dieses Band. 
Nun sollte mich, was adelige Besitzer durch ein halbes Jahrtausend 
gesammelt hatten, mit einem Male zerstreut werden. Nach dem Tode 
der Gräfin Attems beschlossen ihre Erben im Jahre 1875, den Grund¬ 
besitz des Schlosses zu zerstücken. Er bestand ans 58 Joch Aeckern, 
41 Joch Wiesen, 7 Joch Gärten und Hutweiden, 129 Joch Waldungen. 
Zum Schlosse gehörten fünf Gebäude, eine Scheune, eine Hütte. Jur 
August 1876 waren schon der Beinesivald, das Buchholz, der Lindet- 
wald und die meisten Accker sowie die Wiesen theilweise verkauft. Einen 
großen Theil der Grundstücke erwarben die Bürger von Waizenkirchen, die 
Marktgemeinde die Grnndarea mit dem Fenerspritzendepot. Ant 22. August 
1876 wurde das Schloss von Feuerunglück heimgesucht. Es gerieth der 
Düngerhaufen in Brand. Die Flamme ergriff ein niederes Dach nnd 
zingelte von da hinauf auf das Schindeldach der westseitigen Gebäude. 
In kurzer Zeit standen die sämmtlichen Schiudldächer von den drei 
Seitenflügeln des Schlosses in Feuer. Bald ergriff dieses auch das 
Ziegeldach des dreistöckigen Hauptgebäudes. Die Beamten des k. f. 
Steueramtes mussten sich bei der Rettung der Kassenbücher vor der 
einbrechenden Flamme in ein Gewölbe flüchten. Als das Feuer auch 
den alten Theil des Schlosses mit den Amtslocalitäten des k. k. Bezirks¬ 
gerichtes erfasste, retteten sich die 'Beamten gleichfalls in ein feuer¬ 
sicheres Gewölbe. Nur der alte Gerichtsdiener blieb noch zurück, um 
die Aeten von den Fensterstöcken zu räumen. Es rettete ihn die Feuer¬ 
wehr. Beamte und Diener entstiegen auf einer Leiter dem Ge¬ 
wölbe. Auf einem Waschflosse gelangten sie über den Schlossteich. Beim 
Einsteigen des Setzten senkte sich der Floß. Drei fielen in's Wasser. 
Der Bürgerssohn Franz Pucher von Waizenkirchen Haus Nr. 54 fand 
in den Wellen den Tod. Das abgebrannte Schlossgebäude, blos mit 
einem Rolldache versehen, kaufte mit dem Parke und einer Wiesenpar- 
cette zwischen Haus Nr. 19 und der Aschach von beiläufig l1/* Joch 
Joseph Aichinger zu Peuerbach um 10.000 Gulden. Seit 1889 besitzt
	        
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