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A. 1739 vermachte Frau Magdalena Wolfrumb, Witwe 
des Johann Adam Wolfrumb, churfürstlichen Pfleg- und 
Kaftenamts-Commissärs und Lehenverwalters zu Schärding, 
ihren eigenthümlichen, in der Vorstadt vor dem Stadlfelde 
befindlichen Garten sammt dem darin neuerbauten Hause der 
St. Georgen-Pfarrkirche zur Nutznießung eines jeweiligen 
Pfarr- und Kirchherrn gegen dem, daß er alljährlich 18 
heil. Messen für die Seelenruhe der Spenderin lesen, sonst 
aber auch an die Kirche 9 fl. entrichten solle. 
Schade, daß dieser so anmnthig gelegene Garten mit 
der Gartenwohnung, darin so manche Kirchherren Erholung 
sich suchten, aus nicht ganz lobenswerrhen Motiven a. 1855 
im Lizitationswege um 1540 fl. losgeschlagen wurde!! 
Der Pfarrhof in der Stadt ist ein stattliches Gebäude 
mit 13 Zimmern in 2 Etagen, und wurde in seiner jetzigen 
Gestalt a. 1833 wieder aufgebaut, nachdem er a. 1809 durch 
das feindliche Bombardement in einen Schutthaufen ver¬ 
wandelt war, so daß a. 1830 üppiges Gesträuch auf den 
sicherheitsgefährlichen Ruinen sich emporgewuchert hatte. Äuch 
a. 1703 ward dieser Psarrhof durch das Bombardement 
der Oesterreicher destrnirt. 
6. Kirchen zu Schärding. 
Schloß-Capelle?n Schärding. 
Die älteste Kirche Schärdings war wahrscheinlich die 
Kapelle im Schlosse, zu Ehren des heil. Johann Evangelisten; 
sie mag gleichzeitig mit dem Schlosse, also um das Jahr 
1230 entstanden sein. In dieser Kapelle, im Vorhofe des 
Schloßes situirt, wurde nur zu gewissen Zeiten die heilige 
Messe gelesen. 
A. 1415 machte Herzog Johann von Baiern-Stranbing 
die Verfügung, daß wöchentlich durch einen Pfarrkaplan 
4 heil. Messen gelesen werden sollten, und wies hiezu das 
Erträgniß der Mauthbüchse an, in welche die Schiffleute 
von jeder Zille Einen Heller entrichten mußten.') 
') Hierüber wurde dem Herzoge Johann vom damaligen Psarr- 
herrn der Revers ausgestellt. Saalbuch Schärding. 
In einem Verzeichnisse der in der Paffaner-Diözese befindlichen 
Kirchen, Kapellen, Stiftungen ic. geschieht Erwähnung von dem Bene- 
ficinnr St. Joannis Evang. im Schlosse zu Schärding, für welches der 
Serenissimus Elector Bavaria ; surfendete; demnach scheint diese Stif¬ 
tung gebessert worden zu sein.