Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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sogenannte Jnnbruckamt, Wer welches eigene Pröbste gesetzt 
wurden. Der Pfarrer von St. Aegidi *) wurde später Jnn- 
brnck-Probst, und als solcher war er auch, wie durch den 
Umstand, weil aus der Jnnstadtpfarre St. Severin die Pfar¬ 
reien Münzkirchen und St. Florian gebrochen worden waren, 
collator seu patronus der Pfarren: Museleskirchen, St. 
Weih-Florian mit Samereskirchen. 
Bischof Conrad verordnete a. 1250, daß fortan die Ad¬ 
ministration des Spitales und des Brückenamtes einem Ea- 
pitnlarherren überlassen sein soll, und solcher Weise kam 
das allmählich an Renten zuwachsende Jnnbruckamt an das 
Passauer Domcapitel. 2) 
Die Pfarre St. Weih-Florian, wie sie ursprünglich ans 
der Pfarre St. Aegidi gebrochen worden, war sehr groß 
und begriff die heutigen Pfarrsprengel: Schärding, St. Flo¬ 
rian, St. Marienkirchen ganz, die Pfarren Eggerding, Tu¬ 
ben, M. Brunnenthal zum Großtheile, und Antheile der 
Pfarren Lambrechten, Tanskirchen, Reinbach in, sich, und 
hatte in der Richtung von Nord nach Süd eine Ausdehnung 
von mehr als 3 Stunden, von Ost nach West eine Breite 
von 1 Stunde und darüber, also ein Areale von l3/sD Meilen. 
A. Pfarrkirche St. Florian. 
Diese Kirche entstand, nicht weit von Schärding, am 
Jnngestade, in angenehmer freier Lage, im Verlaufe des 
8. Jahrhunderts, und erhielt ursprünglich die Weihe zu 
Ehrender heil. Jungfrau Maria als patronae primariae; später 
verlor sie diese Dedication. 
Das Kirchengebäude, ganz im gothischen S'vle gehalten, 
mit einem das Schiff überragendem Chore, weiset theilweise 
auf Spuren aus der Zeit der Entstehung; die Bausormen 
des Presbyteriums weisen auf das 14. Jahrhundert; der an 
der Nordseite der Kirche angebaute, massive Thurm, in 
dessen unterer Etage die Sakristei sich befindet, scheint ur¬ 
sprünglich ein Satteldach gehabt zuhaben; derOctogou-Auf- 
fatz mit dem hohen Spitzdache stammt aus dem 15. .Jahr¬ 
hundert. Im Innern ist diese Kirche ziemlich geräumig, doch 
ist das Schiff durch einen inmitten stehenden Pfeiler verdü- 
*) Als die Aegidienkirche unterhalb der Innstadt erbaut war, 
wurde die Pfarre, die bis dahin bei St. Severin war, in jene übertragen. 
2) Buchingers Geschichte des Fürstenthums Paffau, L Band, 
p. 146 & 156.
	        
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