Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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fettberg verfolgen, aber ebendaselbst wieder abbeugen, um 
auf, einem ziemlich unebenen Wege nach dem so anmnthig 
sitnirten Pfarr- und Badeorte 
Maria - Brunnenthal 
zu kommen, und diesem einen fluchtigen Besuch zu widmen. 
Vor mehr als 250 Jahren war die ganze Gegend noch 
Wildniß und Wald, und an der nördlichen Absenkung dieser 
felsigen Waldschlucht sprudelte eine Quelle hervor, die von 
den Anwohnern der Nachbarschaft theils als Trinkwasser ge¬ 
holt, theils als Heilwasser in verschiedenen Krankheitszustän¬ 
den gebraucht wurde?) Sonach erhob sich neben dieser Heil¬ 
quelle (kalte leichte Mineralquelle mit etwas Eisen und kalk¬ 
saurer Erde) bald eine Martersäule und nicht lange darnach 
die gegenwärtige Kirche. Aber auch, weil der Zuspruch von 
Heilungsuchenden immer größer wurde, ein stattliches Bad¬ 
hans zur Aufnahme und Beherbergung der Badegäste entstand 
(a. 1680), und erfreute sich einer starken Frequenz; um den 
Badegästen aber den Aufenthalt wie möglich angenehm zu 
machen, wurden in dem anstoßenden Wäldchen parkähnliche 
Spaziergänge mit Ruhesitzen, in dem Thaleinschnitte längs 
des Quellen-Abflusses mehrere Pavillons, Grotten, eine Ein¬ 
siedelei, ein chinesisch geformter Glockenspielthurm, dann Was¬ 
serbassins mit springendem Wasser und hübschen Caseaden, 
Bruckcheu re. angebracht, und so dieses Brunnenthal zu 
einem gemüthlichen Sommeraufenthalte umgestaltet. Seit es 
aber aufgehört hatte, eine Wallfahrt zu sein, hatte auch 
das Badhaus feine Bedeutung verloren; nur die Bewohner 
des Rottthales halten die Gnadenquelle beim „Heilbrunn" 
noch in Ehren. 
Schade, daß es an dem spekulativen Verständnisse, wie 
auch an den Geldmitteln fehlt, um durch eine eomfortablere 
Instandsetzung des Badhauses und zeitgemäße Einrichtung 
der Badanstalt, durch zweckmäßige Verschönerung der pitto¬ 
resken, mit Naturreizen so reichlich ausgestatteten Umgebung, 
durch Anlegung von Spaziergängen re., dieser Badeanstalt 
neues Leben einzuhauchen, dieses Brunnenthal würde eine 
der interessantesten Piecen für die Umgebung von Schär¬ 
ding werden müssen! 
Die von dem Schullehrer I. Böheim (f 1856) ange¬ 
legten Baumschulen sind weithin berühmt. 
') Vergleiche Seite 313.
	        
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