Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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So fiel Neuburq nach einer Belagerung von 19 Wochen 
in die Hände der Barern, die nur über rauchende Trümmer 
in dieselbe einzogen; darauf machten sie sich an die Belage« 
gung von Wernstein, das sie nicht erobern konnten, denn 
dieses Schloß hielt sich bis zur Ankunft des H. Fridrich, 
der, als er gehört hatte, daß ihm die Baiern Neuburg be¬ 
lagert und zerstört hatten, vom Rheine aufbrach, aber nicht 
zum Frieden, sondern zum blutigen Vergelten, und deßhalb 
ein ansehnliches Kriegsheer sammelte, und mit demselben 
gegen die bairischen Gränzen vorrückte, Willens zur Vergel¬ 
tung für Neuburg, dieses Lieblingsortes der Oesterreicher, 
ein wichtiges bairisches Schloß zu nehmen, und zu zerstören. 
So kam er vor Schärding, um es zu belagern und zu er- 
eroberu; aber dieser Feldzug mißglückte, H. Fridrich mußte 
sich nach großem Verluste zurückziehen; doch dauerte der 
Verwüstungskrieg noch einige Zeit fort, bis die Kaiserin 
Elisabeth, Fridrichs Mutter, als Vermittlerin, einen Frie- 
denseongreß nach Passau zu Staude brachte. Auf diesem 
wurde durch H. Ludwig von Oberbaiern, als erwähltem 
Schiedsmann, unter anderem auch bestimmt, daß die Herzoge 
von Oesterreich Neuburg wieder erbauen mögen, jedoch nach 
dem Besitzstände vor 13 Jahren; neue Festungen sollten 
nicht mehr gebaut werden. Außerdem verzichteten die bairi- 
scheu Herzoge auf das Schloß Wernstein und dessen Umge¬ 
bung, so weit der Schloßgraben reicht, sowie auf jede 
andere Besitzung, die in Oesterreich liegt, und die österrei¬ 
chischen Herzoge mögen das Schloß Wernstein nach ihrem 
Belieben bauen, und befestigen, doch dürfen sie den vorhan¬ 
denen Graben nicht überschreiten. Gleicherweise verzichtet H. 
Fridrich aufjgchärding, und alles, was zu dieser Stadt gehört?) 
A. 1335 gelüstete es den H. Heinrich von Niederbaiern, 
nach dem Besitze von Neuburg, beunruhigte das Gebiet von 
Neuburg, und belagerte das Schloß, konnte es aber nicht 
überwinden, weil K. Ludwig von Baiern, als Bundesge¬ 
nosse Oesterreichs mit Kriegsmacht heranzog, und Neuburq 
entsetzte. '*) 
A. 1363 entzündete sich um den Besitz von Throl der 
throlische Sueeessionskrieg. In dem festen Neuburg befand 
sich der österreichische Landeshauptmann, Eberhard von Wall- 
') Kurz's Fridrich der Schöne, p. 45, und Urkunde Nro. VII. 
2) Gerard v. R00, Fürsten »vn Habsburg, p. 96; Prevenhuber 
Ann. Fol. 59.
	        
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