Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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A. 1126 verkaufte Graf Dietrich von Vichtenstein das 
Stammschloß Formbach, um das er mit rem Grafen Ekbert II. 
von Neuburg Streit angefangen und es auch an sich gebracht 
hatte, dem Abte Wirnto zn Formbach um 30 Talente Silbers, 
und den ihm gehörigen Theil des Widdums der Pfarr¬ 
kirche zu St. Martin, und auch die Aecker, wie sie hin und 
wieder zwischen den Kirchenfeldern gelegen waren, und auch 
ein Gut jenseits des Inns.') Durch dergleichen Schenkungen 
kam das Stift Formbach zu Stande; und auch im weiteren 
Zeitverlaufe wurden durch verschiedene Wohlthäter viele Ob¬ 
jekte auf den Altar der Hl. Maria gespendet. 
A. 1135 gab K. Lothar II. dem Stifte seine Bestätigung 
und nahm es in kaiserlichen Schutz; a. 1139 wurde vom 
Papste Jnnocenz II. die Stiftung zu Formbach bestätiget, 
und in den besonderen Schutz des apostolischen Stuhles ge¬ 
nommen ; so auch a. 1179 durch den Papst Alexander III.;®) 
in des Letzteren Bulle wird der Kirchen Glocknitz, Winkel, 
Mönchwald, Neunkirchen, Putten, Engelbrechtsdorf, St. Mar¬ 
tin zu Formbach, Antissenhosen, Eholfing, der Pfarrechte, Ze¬ 
hente, sonstiger Besitzungen und Nutzungen erwähnt. 
Als a. 1190 H. Leopold VI. von Oesterreich auf dem 
Steinfelde die Stadt und Feste Neustadt baute, so tauschte 
er sich hiezu Grund und Boden vom Kloster Formbach ein, 
wie auch den Markt Neunkirchen sammt der dortigen Münze 
und gab dafür den Mönchen von Formbach den Flecken 
Herzogenbnrg an der Trafen. 
Von österreichischen und bairischen Herzogen, auch von 
anderen Fürsten, geistlichen und weltlichen Standes, erhielt 
das Kloster Formbach verschiedene Freiheiten und Vorrechte. 
So ertheilte der passauische Bischof Wolfker a. 1196 dem 
Stifte das Bürgerrecht in der Stadt Passau, wo es ein 
Haus besaß, und die Zollfreiheit an der oberen Mauth.3) 
A. 1196, 1204, 1210, 1241, 1265, 1281, 1305 erhielt 
das Kloster verschiedene Mauthsreiheiten von den öster¬ 
reichischen Herzogen; a. 1308, 1359, 1383, 1457 von den 
bairischen Herzogen; a, 1570 von den Grafen von Schaum¬ 
burg bei der Mauth zu Aschach. 
A. 1412 (28. Jänner) verleiht Bischof Georg, Graf von 
Hohenlohe, dem Kloster Formbach die Fischweide auf der 
') Urkundenbuch des Landes ob der Enns, 1. Band, p. 632. 
-) L. c. 11. Band, p. 356, Nro. CCXLV11. 
3) BuchingerS Geschichte des FürstenthumS Paffau, 1. Bd., p. 169. 
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