Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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aus verschiedenen Aggregaten bestehenden, Badhauses ein 
neues großartiges Curhaus mit 2 Stockwerken aufgeführt/) 
überhaupt wurden keine Kosten gescheut, um dieses Bad auch 
in seiner äußeren Gestaltung auf jene Stufe zu bringen, die 
ihm seines inneren Gehaltes wegen gebührt. Es wurden 
Grundstücke (15 Tagwerk) erworben, um sie zu Gärten, oder 
zu englischen Anlagen umzuwandeln. Im Curhause selbst wur¬ 
den schöne Badkabinette mit kupfernen Wannen eingerichtet, 
in welche, wie in die Commuubäder, das Badwasser sowohl 
kalt als warm von selbst fließet; auch bestehen hier zweckmä¬ 
ßige Vorrichtungen zu Dampf- und Donchebädern?) Für 
die komfortable, zweckmäßige Anlage und Einrichtung des 
Hauses, für die mögliche Bequemlichkeit und Annehmlichkeit 
der Cnrgäste wurde alles Mögliche aufgeboten; daher hat 
sich auch der Besuch des Bades bedeutend (400—500 Gäste 
während der Saison) gehoben, und Höhenstadt nun einen 
vorzüglichen Rang unter den bair. Bädern einnimmt. 
Die Heilquelle selbst, deren Temperatur zu jeder Jah¬ 
reszeit + 9° R. ist, wurde von mehreren Chemikern unter¬ 
sucht, und lieferte in der Analyse folgendes Resultat: 
a) Schwefelwasserstoffs . . 0,6 Kubikzoll 
d) Kohlensaures Gas ... 1,2 „ 
c) Kohlensaures Natron .... 0,60 Gran 
d) Hydrothionsanres Natron . . 0,60 „ 
') Dieses Gebäude erhielt von Ost nach West eine Länge von 
80, von Süd nach Nord eine Breite von 25 Schritten. Zu ebener 
Erde stnd die Lokalitäten zum Baden, der Dampfapvarat zum Erwärmen 
des Wassers und des Schlammes, die Wohnung für den Wirth, Küche, 
Speisegewölbe, im 1. Stockwerke sind 2 Speisesäle, und 22 Gastzimmer, 
im II. Stocke sind 25 Gastzimmer, int Ganzen 45 Zimmer; südlich vom 
Hauptgebäude liegen die Nebengebäude sür Remisen, Stallungen und 
andere Wohnbestandtheile, und nördlich vom Curhause befindet fich der 
Bierkeller, und daran eine schattenreiche Baumlage mit einem artesischen 
Brunnen. 
2) Das Wasser in diese Wannen und Reserven wird von der 
oberen, gegen Westen 1910 Fuß vom Badbause entfernten Quelle gelei¬ 
tet; diese Quelle ist von einem hübschen Gemüse-, Blumen- und Obst¬ 
garten umgeben und eine Trinkballe ist darüber gebaut, und dahin gehen 
auch die Kurgäste zum Wassertrinken. 
Durch die ostwärts vom Badhanse beginnende englische Anlage 
gelanget man zu der unteren Quelle, in deren Umgebung die 
Schlammbereitung geschieht, indem die vom Qnellwasser mit dessen 
Bestandtheilen geschwängerte schlammige Erde in einer hölzernen Rinne 
durch Drahtgitter getriftet, in eigene Schlammgruben geleitet und ge- 
reiniget bis zum Gebrauch aufbewahrt wird.
	        
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