Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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brandenden Wogen ausgespülte Aushöhlungen und Vertie¬ 
fungen verschiedenster Form und Größe weisen; ein Beweis, 
daß im grauen Alterthume die Wasserfläche des Inns um 
wenigstens 36 — 40 Fuß höher, als jetzt, gesluthet haben 
mußte. 
Die Bojer, und nach ihnen die Römer wollten, nach¬ 
dem sie Herren dieses Stromes geworden waren, ihn dienst¬ 
bar und schiffbar haben; darum räumten sie die größeren, 
die Schiffahrt hemmenden Felsenmassen bei Formbach und 
Schärding hinweg; und so geschah die großartige Abzapfung 
des weithin sich dehnenden Sees; viel fruchtbares Land 
wurde für die Cultur gewonnen, eolonisirt, Festungen, Man- 
siones, Heerstrassen entstanden längs des Inns. 
Der Inn erhält seine Verstärkung durch eine bedeu¬ 
tende Anzahl von Nebenflüssen und Bächen, von denen die 
vorzüglichsten a) am linken Ufer sind: 
1) Bei Landeck die mit der Rosau na vereinigte, und 
vom Arl-Berge kommende Trofanna; 
2) die Brandenberger-Achen; 
3) bei Rosenheim die mit Schlier-Ach nnd Leuzuach 
vereinigte Man gfall; 
4) bei Neuöttiug die Isen; 
5) bei Schärding die Rett; 
b) am rechten Ufer: 
6) der Pitz-Bach; 
7) der Oetz-Fluß, der das Wasser aus den höchsten 
Bergen Tirols dem Juu zuführt; 
8) die Melach; 
9) die vom Brenner herabstürzende Sill; 
10) die durch die G e r l o s verstärkte Z i l l e r; 
11) der Wörgl-Bach; 
12) bei Markt, die aus dem Chiemsee strömende, und durch 
die Traun verstärkte Alz; 
13) die S alzach (Juvavus, Ivaro, Igonta, Salzaha), der 
größte Nebenfluß des Juus; sie entspringt im Ober- 
Pinzgau im Hintergründe der Krimmel als Ache, 
stürzt 2000 Fuß, in 5 Caseaden, einen der imposantesten 
Wasserfälle Europas bildend, herab, vereiniget sich mit 
der von Nord kommenden Salza, und trägt erst von 
da den Namen Salzach; sie fließt zuerst in östlicher, 
dann in mehr nördlicher Richtung, nachdem sie eine 
bedeutende Zahl von Wildbächen und Flüssen (dar¬ 
unter die L a m m e r, A l m, S a a l e) sich zugeeiuiget hat.