Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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Diese Stiperidien-Stiftung, welche ebenfalls durch die 
Bank-Valuta von a. 1811 gelitten hatte, beträgt alljährlich 
53'/- fl- 
Schöne, zweckmäßige Stiftungen sind durch den frommen 
Sinn unserer Voreltern entstanden; sie hatten es für sich 
und für ihre Nachkommen gutgemeint; aber vielfache Sturme, 
verschiedene Wechselfälle der Zeit, die veränderte, frivol¬ 
klügelnde Gesinnungsrichtung der Menschen haben die Ten¬ 
denz mancher Stiftungen verändert, theils die Erträgnisse 
geschmälert, so daß in unserer, mit der Philautropie sich hoch 
brüstenden Aeghde den Dürftigen nur selten in ergiebigem 
Maße geholfen wird! 
Für das Sanitäts- und Medicinal-Wesen ist 
zu Schärding ein k. k. Bezirks-Arzt angestellt, und zwar für 
die Amtsbezirke Schärding, Raab, unb Engelhartszell. Außer¬ 
dem üben 1 Dr. Medicinae und 2 Wundärzte ihre Praxis ; 
seit a. 1646 besteht hier eine öffentliche Apotheke. Auch ist 
hier ein approbirter Veterinär-Arzt, und für die Geburts¬ 
hilfe 4 geprüfte Hebammen. 
Die Leichenbeschau in den Pfarren Schärding, St. Flo¬ 
rian, Brunnenthal und Wernstein besorgen zwei Wundärzte. 
In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren dahier noch 
4 Bader, deren Beruf ursprünglich in der Leitung der 
neben den Spitälern und Lazarethen errichteten Badhäuser, 
in der Behandlung der dort untergebrachten Sondersiechen, 
und in rein chirurgischen Manipulationen bestand. 
In der Zeit von a. 1523—1854 kommen 48 Bader 
und Wundärzte vor, die sämmtlich das Bürgerrecht genossen 
haben. 
Ver; eichniß 
einiger DoctoresLledioinse und Stadt-Physici 
zu Schärding. 
1636—1668 Dr. Christoph Aiglkhover, Stadtphysikus; 
1700 Dr. Andreas Wöhrer, _ „ „ 
1744 Dr. Johann Caspar Ruess, „ „ 
1745 Dr. Franz Braunsperger, „ „ 
1780—1799 Dr. Joseph Kickinger, Landschaftlicher und 
Stadt-Physikus; 
1800 Dr. Gaßl; 
1812 Dr. Schneider, nachher k. k. Kreis-Arzt in Steyr;
	        
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