Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding] (Theil 2 / 1860)

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Mit diesem Spitale wurde, wie oben schon gesagt 
worden ist, nicht nur eine Kirche, sondern auch für einen 
eigenen Spitalseelsorger, ein Beuefizium in Verbindung ge¬ 
bracht, damit die Spitalbewohner die Wohlthat eigener Got¬ 
tesdienste, und eines eigenen geistlichen Vaters ohne Be¬ 
schwerde genießen könnten. 
B. Das Bruderhaus. 
Außer dem Bürgerspitale befindet sich ein sogenanntes 
Bruberhaus zu Schärding; in früherer Zeit waren deren 
2 hier, das obere alte, annoch existirende, und das untere, 
neue Bruderhaus. 
Zu dem oberen schenkte der Priester Leonhard Pramer, 
sein eigenthümliches Haus, in der oberen Stadt zunächst am 
Stein (a. 1521), damit darin arme kranke Leute, insbesondere 
arbeitsunfähig gewordene Dienstboten könnten beherbergt 
werden; überdieß vermachte er hiezu eine ewige Gülte mit 
jährl. 5 fl. aus einem Bauerngute zu Lauffeubach. 
A. 1600 wurde dieses Bruderhaus, weil es baufällig 
geworden war, mit einem Auswaude von 1245 fl. neu ge¬ 
baut. Herr Donnerer von Donnersbach auf Lauffeubach 
schenkte zu diesem Bau 60 fl. 
A. 1537 verkaufte Sebastian Tumbldorfer, Wirth zu 
Posching, den Hausarmeu zu Schärding sein in der Stadt 
befindliches, der heil. Geist-Kirche gegenübergelegenes Haus 
mit Hofstatt, Grund und Boden, zu einem zweiten, neuen 
Bruderhause. Beide Bruderhäuser gehörten jedoch zusammen, 
und hatten unter Einer Verwaltung eine Cumulativ-Rechuuug 
geführt; die erste Rechnung batirt sich vom Jahre 1546. 
Beide Häuser waren bestiftet: 
a. mit dem Leibgedinggnte der Linden (Pfarre Andorf), 
das a. 1541 angekauft worben war; 
d. mit dem Bartlgute zu Haberuberg (jetzt mit dem dor¬ 
tigen Jsaakgnte vereiniget), welches der Rathsbürger Thomas 
Rambfauer a. 1613 den Bruderhäusern vermacht hatte; 
c. mit einem eigenthümlichen, vor dem oberen Thore 
gelegenen Häuslein, das einen Jahreszins pr. 5 fl. abwarf; 
d. mit verschiedenen ewigen Gülten, und zwar von der 
Benigna Weihmörtinger (a. 1537), vom Landrichter Wolf 
Wagner zu Erlbach (a. 1558) je mit jährl. 10 fl.; 
e. mit verschiedenen Vermächtnissen; so vermachte Chri¬ 
stoph Liebenaner, fürstl.Rath und Rentmeister zu Laubshut 
seinen Zehent zu Haibach bett Bruberhänsern in Schärbing, 
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