Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

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«tätet, die durch den frommen Sinn jener entstanden waren, 
frivol vernichtet; doch aber hat die unparteiische Geschichte deren 
Thaten, mit ihrem Griffel in ihre Blätter für die kommenden 
Geschlechter eingezeichnet! 
Dritter! Abschnitt. 
Schärding unter den bairischen Herzogen. 
ab a. 1248-1357. 
§. 9. 
Nach H. Fridrich II. des Streitbaren Tode begann für 
Oesterreich eilte schreckliche Zeit voll wilder Anarchie, und 
die Unordnung stieg immer mehr, weil kein Erbe, kein Herr 
im Lande war, um die Regierung kraftvoll zu führen. Selbst 
H. Otto von Baiern, vom Kaiser als Statthalter über 
Oesterreich bestellt, und von den Oesterreichern mit Freuden 
ausgenommen, hatte zu wenig Kraft, um die fortdauernden 
gewaltigen Fehden und Unruhen zu bewältigen, und so zog 
er wieder nach Baiern zurück, das ohnehin feindlichen Ein¬ 
fällen ausgesetzt war. Wohl suchte H. Otto auf's Neue 
des Landes ob der Enns sich zu bemächtigen, und schickte 
seinen Sohn Ludwig mit einem Heere dahin, und es wurde 
der größere Theil des Landes ob der Enns eingenommen 
und besetzt; aber auch dießrnal konnte der Besitz des Landes 
nicht behauptet werden, weil die Böhmen in's Baierland 
eingefallen waren, zu dessen Vertheidigung die Truppen zu¬ 
rückgezogen werden mußten. ') 
Am 13. Dezember 1250 starb auch der Kaiser Fridrich II. 
und nun war eigentlich Niemand Herr im österreichischen 
Lande; nur von Schärding aus hielt H. Otto noch einige 
Plätze des Landes ob der Enns besetzt. 
In dieser traurigen Lage fanden sich die Stände Oester¬ 
reichs (a. 1251) bestimmt, dem böhmischen Prinzen, Prze- 
^ ') Schon um Martini 1249 (1251?) wurde ein großer Theil 
Jnnviertels, von Psffau bis Braunau und bis zum Weilhart durch den 
Masen Berrhold von Pietengaw, und substituirten Asterbischos, »otv 
im Vereine mit vielen raublustigen, paffanischen Vasallen ver¬ 
heert und verwüstet. (BuchiugerS Paffau 1. Band, p. 212.) 
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