Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

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Grafschaft Formbach erlosch.') Graf Ekbert II. machte zum 
Kl. Formbach, nachdem er früher auf Anstiften böserRathgeber 
demselben viele Güter entzogen hatte, manche neue Schenkungen; 
so gab er auch seinen zu Schärding befindlichen Theil des 
^^Ekber? II. hinterließ bei seinem a. 1144 erfolgten Tode 
Einen Sohn, Ekbert III. als Erben seiner Besitzungen, und> Ehte 
Tochter Ennegunde, die an den Grafen Berthold (111.) von 
Andechs und Dießen vermalt war. 
Ekbert III. wurde, wie vom K. Conrad, so auch vom Kaiser 
Fridrich I. Barbarossa von Hohenstaufen an das kaiferl. Hof¬ 
lager gezogen, und bei jeder Gelegenheit ausgezeichnet^ Zu 
Reaensbnrg war Ekbert III. Zeuge jenes glänzenden Reichs¬ 
tages (a. 1156), auf welchem K. Fridrich I. den Streit wegen 
des rechtmäßigen Besitzes von Baiern dahin schlichtete, daß H. 
Heinrich (der Löwe) das angestammte Herzogtum Barem 
arößtentheils zurückerhielt, derBabenbergische H. Heumch (Iaso- 
mirgott) zu seiner Ostmark das Land ob der Enns, wie es sich 
von der Rotensalah silva (Sallät) bis an die Enns erstreckt, 
bekam, und zwar unter dem Namen und Privilegien eines Her- 
-oathnmes. Von dieser Zeit ward Oesterreich ein von Baiern 
unabhängiges Land; der Jnnkreis aber, nämlich jener Land¬ 
strich der im Süden vom Krenn- Walde, dem Tann-Berge, 
von dem Matt- und Trnmer-See, von der Moos-Ache, west¬ 
lich von der Salzach und dem Inn, im Norden von der Donau 
und dem Sauruck-Berge, und östlich von der Antalonga, silva 
Rotensalah (Sallät-Walde) und dem Hansrnckberge begranzt 
ist, blieb bei dem Herzogthnme Baiern, mit wenigen Unter¬ 
brechungen bis zum 1.1778. , a, ,, 
A. 1158 zog Graf Ekbert mit K. Friedrich I. nach Italien, 
und half ihm bei der Belagerung von Mailand, fand aber 
dort bei einem Ausfalle der Mailänder, gegen welche er, 
löwenmnthig kämpfend, zu hastig vorgedrungen war den 
Heldentod in der Blüthe des Mannesalters (5. August 1158). 
Sein Tod ward tief betrauert, die irdischen Ueberreste wurden nach 
Formbach gebracht, und in der Ahnengruft beigesetzt. 
Mit ihm erlosch der letzte männliche Sproße des erlauch¬ 
ten Heldengeschlechtes der Formbächer, welche die mächtigste 
Adelsfamilie im östlichen Bojoarien war, und die nur nochi ttt 
einer weiblichen Seitenlinie, mit Hedwig, einer Tochter des 
■ >) Mon. boic. IV. p. 33. Urkundenbach des Landes ob der Enns 
1. S3cult!JJGl3lJfulli(u()Ucj) j.cä Kordes ob der Enns. 1. Band, p. 632. Nr. XVU.
	        
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