Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

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zuerst über Salzburg hinaus. Und wirklich wurden a. 1850 
von Linz aus, über Efferding, Grieskirchen, Riedau, durch 
das Pramthal, um den Lindertforst herum, über Obernberg, 
Altheim, dem Inn und der Salzach entlang. Präliminar- 
Nivellirungeu vorgenommen, und Signale gesteckt; doch von 
dieser Bahnrichtung wurde abgegangen, und die Bahn über 
Lambach, Vöcklabruck, Frankenmarkt nach Salzburg tracirt. 
Indeß erklärte Barern, eine Bahn, von Nürnberg aus, 
über Regensburg, längs der Donau, bis an den Inn, zum 
Anschluße an das österreichische Bahnnetz, bauen zu wollen, 
und ließ durch Ingenieur-Abtheilungen die Vorarbeiten in 
Angriff nehmen; sofort mußte man auch österreichischer Seits 
diesem Projekte entgegen kommen. 
Demnach wurde nach Schärding eine Jngenieur-Abthei- 
lung abgeordnet, welche die Aufgabe hatte, Behufs der von 
Linz durch das Trattuach- und Pramthal zu leitenden Bahn 
die Messungen und Trace-Ermittlungs-Arbeiten vorzuneh¬ 
men, die hierauf bezüglichen Elaborate und Projekte zu ver¬ 
fertigen, und zur Prüfung zu unterbreiten. Nach langen 
Transactionen wurde endlich a. 1860 der Bau dieser von 
Wels aus abästenden, über Grieskirchen, Riedau, an Schär¬ 
ding vorbei nach Passau führenden Bahnlinie in Angriff 
genommen. 
Im Jahre .1852 und 1853 ward der Bau eines neueu, 
steinernen Uferdammes (Quai’s) dahier zu Schärding begon¬ 
nen. Dieser erstreckt sich in einer Länge von 340 Klafter, 
der Stadtmauer an der Wasserseite entlang, vom Capueiner- 
Schanzl bis zu dem, am Nordende der Stadt befindlichen 
Sporne, gewährt eine bequeme Uferpromenade, für die an¬ 
landenden Schiffe eine gesicherte Lände, für die Schiffzug¬ 
pferde einen sichern, wasserfreien Hufschlag. Weil aber die 
hiezu angewiesene Summe pr. 22,600 fl. zur Vollendung 
dieses Wasserdammes nicht erklekte, so blieb eine Strecke 
von etwa 30 Klaftern bis jetzt unvollendet. 
Im August 1853 geschah vor dem oberen Thore der 
Bau eines neuen Stadtwaghauses im freundlichen Rund¬ 
bogenstyle. 
Am 11. Oktober 1853 um 3 Uhr früh langten Se. k. k. 
Majestät, Kaiser Franz Joseph auf der Durchreise von Wien 
nach München, hier in Schärding an, wo die Stadt festlich 
geschmückt und beleuchtet war. 
Seine Majestät setzten, ohne den Wagen zu verlassen, 
nach kurzem Aufenthalte, und nachdem Höchstdieselben in
	        
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