Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

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Frohnfeste dahier, an der Stelle der Eapuciuer-Bibliothek 
ein neues Gebäude auf Aerarialkosten (pr. 9000 fl.) aufgeführt, 
und a. 1852 vollendet; es erhielt außer dem geräumigen 
Gerichtssaal' noch besondere Appartements für die Beisitzer 
und Zeugen, und zu ebener Erde die Wohnung für den 
Gerichtsdiener; doch kam das Gebäude nie in Verwendung. 
Um selbe Zeit begann das Steueramt, das die Einhebung 
aller directen Steuern und Taxen zu übernehmen hatte, seine 
Amtswirksamkeit, mußte aber seine Kanzleien in einem ge¬ 
mietheten Hause (Nr. 40) etabliren. Gleichzeitig eröffnete 
das öffentliche Notariat seine Funktionen. 
Im Monate Mai 1850 wurde zu Schärding für den 
Umfang der Bezirkshauptmannschaft Schärding die Grund- 
entlastungs-Commission niedergesetzt. Diese chatte nach dem 
Grundentlastungs-Pateute, das die Entlastung des Grundes 
und Bodens, die Aufhebung aller, ans dem Unterthänigkeits- 
Verhältnisse hervorgehenden Lasten, Dienstleistungen, Giebig- 
ketten jeder Art, dann aller Natural-, Arbeits- und Geld¬ 
leistungen gewährleistete, die Aufgabe, zu untersuchen, welche 
Verhältnisse zwischen Obrigkeiten und Unterthanen, zwischen 
Bezugsberechtigten und Verpflichteten obwalten, welcher Art 
daher die wechselseitigen Bezüge und Leistungen seien, für 
welche Lasten oder Leistungen eine Schadloshaltung, in wel¬ 
chem Maßstabe und in welcher Summe diese einzutreten 
habe, und aus welchen Mitteln die Eutschädigungsquote be¬ 
ziffert werden solle, ob die Ablösung von dem Verpflichteten 
allein, oder nur zu 1 Drittheile, und zu 1 Drittheile aus 
den Landesmitteln, oder aus dem Staatsschatze erfolgen solle. 
In der That, diese Ablösung geschah in Oesterreich ge¬ 
wiß unter Bedingungen, die für die Pflichtigen äußerst gün¬ 
stig und schonend waren, nicht aber so Vortheilhaft für die 
Berechtigten war, die, durch diesen Ablösungsvvrgang, da 
sie aus i Drittheil des ohnehin im mindesten Preise ange¬ 
nommenen Bezugswerthes verzichten mußten, eine bedeutende 
Einbuße und Reductivn in ihren Renten sich gefallen lassen 
mußten; Herrschaftsbesitzer, Privatpersonen, wie auch die 
geistlichen und milden Stiftungen in Schärding empfanden 
diese Schmälerung des Einkommens hart; a. 1852 hatt? 
die Commission ihr Geschäft beendiget. 
Auch war im Monate Juli 1850 die Gensd’armerie 
(Landessicherheitswache) dahier in Wirksamkeit getreten; die 
hier kasernirende Abtheilung besteht aus 10 Manu unter dem 
Commaudo eines Wachtmeisters.
	        
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