Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

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Rechtspflege bringen, und so eine einheitliche Monarchie 
gründen wollte, so machte er sie fast alle schwierig, und sah 
sich genöthiget, viele seiner Anordnungen zu widerrufen, 
zumalen er in seinen Anordnungen und Reformen so vielfach 
in das religiöse Gebiet eingegriffen hatte, was jedoch nicht 
heilsam war. Von seiner J^eit rühren die freiereu, verderb¬ 
lichen Gesinnungen und Sitten, hervorgegangen aus einer 
gottverlängnenden Philosophie und falschen Aufklärung, die 
kein gutes Gefolge hatten. 
A. 1782 (27. Juni) war zu Liuz zwischen Oesterreich 
und dem Hochstifte Passau, durch ernannte Bevollmächtigte 
eine Uebereiukunft abgeschlossen worden, wodurch die Lan¬ 
deshoheit über die pafsauischen unmittelbaren Reichsherr- 
schasten Vichtenstein und Obernberg an Oesterreich abgetreten 
wurde, so daß von nun an, vom Kreidelstein abwärts, an 
dem rechten Ufer der Donau nichts mehr unter die passauische, 
. sondern alles unter österreichische Landeshoheit gehörte. Das 
Hochstift trat ferner seine landesherrlichen Zoll- und Manth- 
rechte zu Obernberg und Wernstein mit der Land-Beimauth 
Stöbicheu gänzlich ab. Oesterreich überließ dafür dem Hoch¬ 
stiste österreichische Unterthanen und Realitäten (mittelbare 
Kastenunterthanen) aus dem Lande und Pfleggerichte Schärding 
zu einem jährlichen Rentenbeznge pr. 10980 fl. 57 kr. mit 
Vogtei -und Grundherrlichkeit, und für das ausgegebene Recht 
der Landeshoheit selbst, noch überdies; einen Werth von 
100,000 fl. an Realitäten in Oesterreich, und übernahm 
dann noch einige Dominikal-Lasten. ') 
Das Hochstift Pasfau errichtete zur Verwaltung dieser neu 
erworbenen Kastenunterthanen zu Schärding ein eigenes Pfleg- 
nnd Kastenamt, unter dem Namen: fiirstbischöflich-passanischeS 
Kastenamt, und brachte als Amtslokale die Häuser Nr. 40 
nnd 41 von der Familie, Schaft) von Schönfeld, käuflich ait sich. 
Dieses Kastenamt bestand bis zum Jahre 1809, wo es 
als Kameralgut mit dem Land- nnd Pfleggerichte Schärding 
vereiniget worden war; a. 1805 hatte es einen Reuteuau- 
schlag pr. 15141 fl. 53 kr. 
A. 1784 und 1785 lag zu Schärding das Tillier'sche, 
und das Steiner'sche Regiment in Garnison. 
A. 1786 ititd 1787 hatte der Jnnstrom dreimal eine außer¬ 
ordentliche Höhe erreicht; am 26. Juni 1786 stieg das 
p 459 ®e^te des Fürsteiithums Paffau, II. Band,
	        
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