Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

Im Monate Jänner 1745 hatten die Oesterreicher wie. 
der die Offensive ergriffen, und schon bedeutende Fortschritte 
gemacht, als Kaiser Earl Albrecht am 20. Jänner 1745 
mt den Folgen des zurückgetretenen Podagra's im 48. Jahre 
seines Alters starb, und so von den vielen Leiden und Drang¬ 
salen seines vielbewegten Lebens befreit wurde. — Er war 
ein gutmüthiger Fürst, der eiues besseren Schicksales würdig 
gewesen wäre, aber er war vielfach- übel berathen, und dies 
war die Ursache des vielfachen Unglückes, das ihn erst mit 
dem Tode verließ. 
Seinem Sohne und Nachfolger Maxtnilian Joseph (III.) 
drohte nun das traurige Schicksal seines Vaters; die Oester¬ 
reicher rückten überall vorwärts;' am 20. März eröffnete 
der das Bathyanische Corps befehligende Graf von Bronn 
den Feldzug, und ließ zu gleicher Zeit die hinter «schär- 
ditig, Braunau und Burghausen gelegenen Truppen in Baieru 
einrücken, und es erneuerte sich der alte Gräuel der 
Verwüstung; die Besatzungen im Schlosse Griesbach und 
Pfarrkirchen wurden überfallen itttd gefangen, Vilshofen 
von den Paudnren mit Sturm genommen, und nicht nur 
die zahlreiche Besatzung, sondern auch Viele von der Bür¬ 
gerschaft jeden Alters und Geschlechtes hingemordet; auch 
Straubing und Landshut wurden erobert, und am 15. April 
Oegür von Bathhani geschlagen. 
Indeß war doch die zahlreichere Partei (am Hofe) für 
den Krieg, nur Wenige für den Frieden; doch f ü r diesen 
stimmte Maximilian, lind er wurde auch am 22. April 1745 
zu Füsse» abgeschlossen. 
Max Joseph entsagte allen Ansprüchen auf Oesterreich, 
anerkannte die pragmatische Sanktion, und -versprach dem 
Großherzoge Franz Stephan seine Stimme bei der näch¬ 
sten Kaiserwahl zu geben; er erhielt sein Land wieder 
zurück; nur wurden Ingolstadt, Straubing, Sehärding und 
Braunau, wie auch die dießseits des Juus und der Salzach 
gelegenen Landstriche bis zur vollendeten Kaiser-Wahl zu¬ 
rückbehalten. 
Stadt Schärding, vom 17. Jänner 1742 bis in den 
September 1745 immer von den Oesterreichern besetzt ge¬ 
halten, hatte in diesem Kriege Vieles zu leiden durch die 
fortwährenden Cantonirnngen, Quartierlasten, Durchmärsche, 
und selbst durch eingerissene Krankheiten, wovon nicht nur 
viele Soldaten, sondern viele Bürgerspersonen ergriffen, 
und eine Beute des Todes wurden.
	        
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