Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

194 
bis 70,000 Mann stark, gegenüber den Baiern auf die am 
linken Jnnnfer, in einzelnen Abtheilungen 60,000 Mann 
stark (bis zur Isar und der Donau hin) sich anfge,tellt hatten. 
Prinz Carl von Lothringen hatte den Plan, die Franzosen 
und Baiern entweder in einer Hauptschlacht zu überwinden, 
oder durch Manövers bis an den Rhein zurückzudrängen. 
General von Seckendorf that alles Mögliche, um weite-: 
res Unheil zu verhüten, und befahl dem General Minncci 
mit 8000 Mann bei Simbach am Inn (Braunau gegen¬ 
über) eine feste, durch einen tiefen Graben noch mehr zu 
sichernde, Stellung zu nehmen. , 
Am 6. Mai 1743 eröffnete Prinz Carl von Lothringen 
den Feldzug. Graf von Khevenhüller, Befehlshaber des 
rechten Flügels ging zu Schärding über den Inn , und 
marfchirte schnell durch das Rotthal gegen Griesbach und 
Pfarrkirchen vor; die daselbst befindlichen französischen Be¬ 
satzungen zogen sich in das Hauptquartier nach Landau (cm 
der Isar) zurück. Dadurch waren nun die Baiern unter 
Minne« bei Simbach von ihnen abgeschnitten. Prinz von 
Lothringen mit dem linken Flügel, griff am 9. Mar (mit 
weit überlegener Macht) die Baiern in ihrem befestigten 
Lager bei Simbach an, und brachte sie nach einer blutigen 
Gegenwehr zum Weichen. Ein Theil der bairischen Armee 
rettete sich nach Braunau, der andere nach Burghausen, 
ein dritter (darunter General Minncci) gerieth in Gefangen¬ 
schaft: der Berlnst an Gctödteteu und an Gefangenen aus 
Seite der Baiern betrug bei 4000 Mann; überdies wurde 
das ganze Lager erbeutet. ^ . 
So stand denn Baiern von dieser Seite den Österrei¬ 
chern wieder offen, die auch unaufhaltsam nun vordrangen, 
und das Land in Besitz nahmen. 
Kaiser Carl VII. mußte München wieder verlassen, und sich 
nach Frankfurt retten; er lietz, um den Frieden, und durch 
diesen den Besitz seiner Erbländer wieder zu erhalten, am 27. 
Juni 1743 einen Waffenstillstand unterhandeln und abschließen. 
Die Oesterreicher konnten ganz Baiern, bis zum Abschluße 
des Friedens, besetzt halten; die bairischen Truppen sollten 
auf ein neutrales Gebiet sich begeben; die von ihnen besetzten 
Plätze: Straubing, Braunau, Reichenhall, und selbst auch 
Ingolstadt, an österreichische Besatzungen ausgeliefert werden.') 
') Schärding und Paffan waren immer in der Gewalt der 
Oesterreicher geblieben.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.