Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

fl 
144 
Nicht die Knechtschaft, sondern der Schutz der Unter¬ 
thanen ist dem Fürsten übergeben, als einem Hirten und 
SRiter der Völker Er ist für das Volk, nicht das Volk 
ist um seinetwillen, und nicht dann stehet sein Ansehen fest, 
wenn d e Unterthanen ihn suhlen über ste, sondern dann 
wenn sie ihn wissen für sie. Ein Fürst begehre nichts 
wider das Gesetz, und wolle nicht, was er kann, sondern 
nur was er darf. Die festeste Herrschaft ist die, welche 
die leichteste. Daher nicht also herrsche , daß Deine Unter* 
thanen Dich fürchten, sondern so, daß sie furckM für Och. 
Ein olches Glück aber hast Du, wenn Du Dich zeige t 
nicht als einen Herrn über Sclaven, sondern als den Denker 
^eier^ Verschwendung; sie ist die Mutter der Armuth, 
und "wenn sie die Cassen ausgeleert, will sie selbe wieder 
füllen mit Unrecht: ..Unrecht ist ai-r d.» S.-n 
Banqnerot."" Den Staatswirth lobe ich, der Reich- 
chümer sncht nicht dadurch, daß er alles abzunehmen weiß 
seinem Volke, sondern dadurch, daß er nichts vergeudet. 
Kerne Steuer drücke den Bürger nieder. Ick) hasse 
den Gärtner, der Stauden und Bäume, statt zu Pflegen, 
mit den Wurzeln ausreißet." — — . ~ 
Im s. 31, welcher vom Kneg handelt, heißt es. „Oer 
beste Krieg ist, welcher für Dich keiner ist; ein guter Krieg 
für Dich welcher in einem fremden, weit entfernten Lande 
von Deinen Feinden, und Neidern Deines Glückes geführt 
wird Sollst Du aber durch mißliche, auswärtige Verhalt- 
nifse zur Ergreifung der Waffen gezwungen werden so 
Xe einen Krieg nicht eher an, als bis, alles weislich 
überlegt und verhandelt, und was zum Kriegfuhren noth¬ 
wendig, herbeigeschafft ist, und dieses nicht etwa für E in 
Jahr sondern für einen langen Zeitraum; denn ein Mieg 
entbrennt zwar in einem Augenblick, aber der Brands er¬ 
löscht erst nach einer langen Reihe von Jahren. J 
' Ferdinand Maria, ein edler Regent, kannte kein anderes 
Glück als das edler Fürstenseelen, die Unterthanen zu¬ 
frieden und glücklich zu wissen; und fürwahr die Wiahrige 
weise Neaieruna dieses frtedltebenden Herrn war für -Latent 
eine Zeit der Erholung von den ausgestandenen Drangsalen 
des 30jährigen Krieges, und gehörte jedenfalls unter Baierns 
bessere Zeiten; es wurde der Friede nur dazu benutzt, damit 
') A. Büchners Geschichte von Baiern, IX. Band, p. 3.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.