Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

sich bis an die Isar, und da sie sich auch hier nicht zu 
halten vermochte, bis über den Inn zurück. Der Fem 
folgte mit Uebermacht ihr auf dem Fuße nach, nichts scho¬ 
nend, Alles verwüstend, schreckliche Rache an dem Churfür¬ 
sten und seinem Lande nehmend. , 
Dadurch entstand unter dem Volke erne neue Verwir¬ 
rung, und es kam Baiern in ein weit größeres Elend, als 
es während des ganzen Krieges noch nicht erfahren hatte. 
Der Churfürst flüchtete sich aus München, zuerst nach Wasser¬ 
burg von da aber bald uach Braunau, und endlich, als er 
sich auch dort nicht sicher hielt nach Salzburg. 
Nachdem die Schweden sich aller, wenigen, befestigten Orte 
bis zur Isar und zum Inn bemächtigt hatten, ruckten sie 
am 15. Juni vor das feste Wasserburg, dann nach Muhl¬ 
dorf, und wollten hier eine Brücke zum Uebergange herstel¬ 
len. Aber der Inn war zum Glücke eben damals dmch 
den geschmolzenen Gebirgsschnee, und durch die starken Re¬ 
gengüsse so angeschwollen, daß alle Versuche zur Unlegung 
einer Schiffbrücke gänzlich mißlangen. Ueberdieß setzte steh 
Graf v. Fugger dem Feindes-Uebergange entschlossen entgegen. 
Die Schweden begaben sich dann über Neumarkt nach 
Eqgenfelden ins Rotthal, und blieben da vom 28. 3um bis 
22 Juli 1648 verwüstend stehen. Mittlerweile waren die 
kaiserlich-bairischen Kriegsvölker, die eigentlich Baiern vor 
den Verwüstungen des französisch-schwedischen Heeres^ er¬ 
theilen mid beschützen sollten, von Braunau gegen «char- 
ding und V-lshofen aufgebrochen (10. Jurn), GraPiccolo- 
mini hatte den Oberbefehl über sie. Er^ Meb steh .einige 
Reit lang mit diesen seinen Truppen zwischen der vsar und 
Juu, um Passau und Vilshoseu herum, und bezog dann 
ein verschanztes Lager. Als alle Fonrage aufgezehrt war, 
ging er über die Donau, und wendete sich, um Futter zu 
erhalten, gegen die Oberpfalz. 
Nachdem er einige Verstärkungen an sich gezogen hatte, 
qinct er über die Donau zurück, und beschloß, dem Femde 
sich wieder etwas zu nähern, und lagerte sich m der Nahe 
von Schärding, auf der Königswiese. Hier hielt Piccolo¬ 
mini Musterung über feine Armee, und diese ergab 1200 J 
Kaiserliche, und 10000 Baiern. Sobald die Generale der 
französisch-schwedischen Armee dieses in Erfahrung gebracht 
hatten, brachen sie aus ihrem Lager bei Eggenfelden ans, 
und rogen über Pfarrkirchen, das sie, wie Eggenfelden den 
Flammen preisgaben, durch das Rotthal herunter, Schar-
	        
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