Volltext: Th. 1 [=A. Geschichte von Schärding] (Theil 1 / 1860)

Erstes Abschnitt. 
Von -er ältesten Zeit bis zur Entstehung 
Schärdings. 
^ie ersten, näher bekannten Bewohner der so herrlichen 
nnd fruchtbaren Gefielde an dem majestätischen Jnnstrorne 
waren die Bojer, ein eeltifcher Volksstamm voll Muth und 
Kraft, der ungefähr 590 Jahre vor Christus, aus Gallien 
kommend, das flache Land vom Boden-See, längs des rech¬ 
ten Donau-Ufers, bis hinab an den Neusiedler See (in 
Ungarn) und bann bis zu den Gebirgen hin besetzte, wäh¬ 
rend südlich bavon, in ben Alpengegenbeu die Taurisker, 
ein anberer celtifcher Volksstamm, sich niedergelassen hatten. 
Die Bojer erbauten sich am Einflüsse bes Inns in bte 
Donau, als Schutzwehr gegen die jenseits ber Donau woh¬ 
nenden, feindlichen Markomaneu, und als einen sicheren 
Aufenthaltsort Bojodurum, d. i? Wasserstabt der Bojer, 
nämlich die heutige Innstadt bei Passau.') 
Die Bojer gründeten sich auch andere Niederlassungen, 
wie denn eine solche bedeutende in der Gegend des heutigen 
Schärding gewesen sein soll. Ja einige Historiker versetzen, 
ein doppeltes Noreia annehmend, hieher das Noreia der Bojer, 
während das cintbrische Noreia, der Hauptort der Taurisker, 
in den Mischen Hochalpen, d. i. unter ben Judenburger Alpen 
in Ober-Steier, zu suchen sei, und sie schöpfen die Vermuthung 
hiefür aus beut Umstanbe, weil in ber Nähe von Schärbing ein 
Stein aufgefunben würbe, mit ber Aufschrift: „Noreiae sacrum“. 
Immerhin darf angenommen werden, daß die fruchtbaren 
Gegenden am Inn von- den Bojern keineswegs unbeachtet 
ober unbewohnt geblieben feien. 
‘) Noch heute führt der, an den Maliern der Innstadt in den 
Inn mündende Bach den Namen: Bayder-Bach, eigentlich Boiter-Bach, 
Boitra, Boitro, und erinnert'an die in grauer Vorzeit hier ansässig 
gewesenen Bojer.
	        
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