Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Band, das die einstigen Soldaten verbindet, und das auch der 
Tod nicht zu lösen vermag. Die vielen herrlichen Krieger¬ 
denkmäler der letzten Zeit geben beredtes Zeugnis dafür, wie 
heimgekehrte Krieger im Verein mit der übrigen Bevölkerung 
den gefallenen Helden Dank sagen für ihre bewiesene Treue 
gegenüber Volk und Vaterland. — Von selch ähnlichem Geist 
mögen Wohl auch jene Männer durchdrungen gewesen sein, 
die im Jahre 1874, heimgekehrt von dreijähriger Militärzeit oder 
heil zurückgekehrt vom 1866er-Krieg, darangingen, einen „Mili- 
tär-Veteranen-Verein Gutau" zu gründen. 
Am 31. Mai 1874 konstituierte sich der Verein und am 
Dreifaltigkeitssonntag zogen zum erstenmal etwa 60 Veteranen 
in schmucker Uniform auf. Ihnen voran flatterte die schon er¬ 
worbene Fahne, zu der von Kaiser Franz Josef ein Betrag von 
50 Gulden gespendet wurde. Unter klingendem Spiel zogen 
sie zur Fahnenweihe, wobei Frau Kindler, Besitzerin des 
Riedlhammer, Patin war. 
Als Begründer müssen Wohl die Herren: Josef Kiesenhofer, 
Mader, Miftlbacher, Peter Wolf, Schiegl und der noch lebende 
Reiter angesehen werden. 
Die Vereinsführer: Kiesenhofer Josef (1874), Matterer 
Michael, Wolf Peter (bis 1897), Moser Martin (1897—1919) 
gaben sich beste Mühe, den Verein nach seinen Grundsätzen: 
„Aufrechterhaltung des guten Geistes, Unterstützung hilfs¬ 
bedürftiger Veteranen, Pflege der militärischen Tugenden 
und Eigenschaften", zu leiten und für ein ehrenvolles Begräbnis 
zu sorgen. 
Die Veteranen müssen sich großer Beliebtheit und großen 
Ansehens erfreut haben, denn beim 25. 'Bestandsfest im Jahre 
1899, das unter dem Protektorat des Herrn Major Wohlleben 
stand, war es möglich, eine neue, herrliche Fahne zur Weihe 
zu tragen. 
Die Patenschaft übernahm Frau Maria Altzinger, die sich 
auch schon früher große Verdienste um den Verein erworben 
hatte. 
Aus diesem Jahre liegt auch die Bewilligung zum Tragen 
der heutigen Uniform und zur Führung des Reichsadlers in 
der Fahnenspitze auf. 1905 erfolgte der Beitritt zum Veteranen- 
Landesverband und durch diesen zum Reichsverband. 
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