Volltext: Gutau einst und jetzt

Im Jahre 1874 wurde die frühere zweiklassige Schule in 
eine dreiklassige verwandelt. Durch einen Zubau int Jahre 
1902/08 war es möglich, im Jahre 1904 eine vierte Klasse zu 
errichten, um die stets wachsende Kinderzahl unterzubringen. 
Jahre 1921 wurde eine fünfte Klasse errichtet, doch da 
es an den nötigen Räumlichkeiten mangelte, wurde diese 
Klasse im Gasthause Reisinger, Gutau Nr. 1, notdürftig im 
Gastzimmer untergebracht und verblieb daselbst ein halbes Jahr. 
Im Jahre 1924 wurde eine sechste Klasse errichtet. Um für 
diese neuen zwei Klassen Raum zu schaffen, wurden die feiner* 
zeitigen Raturalwohnungen der Lehrer im Parterre durch 
" Abtragung von Mittelmauern in Lehrzimmer verwandelt. 
Eine ganz befriedigende Losung der Klassenzimmerfrage 
konnte erst im Jahre 1930 gefunden werden. 
Im Jahre 1925 wurde eine Schulexpositur zur Schule 
Gutau in Fierling errichtet im Hanse des Herrn Kastler, 
Fierling Nr. 14, Gem. Erdmannsdorf. Damit wurde ein 
lange und heißersehnter Wunsch der dortigen Bevölkerung 
erfüllt. 
Die Schulaufsicht oblag früher der Gemeindevertretung 
und dem Pfarrherrn, sowie dem Dechant von Wartberg. Der 
leitende Lehrer führte den Titel „Schulmeister", der zweite 
den Titel „Gehilfe". 
Wie es in früheren Zeiten mit der Bildung der Lehrer und 
um den Unterrichtsbetrieb bestellt sein mußte, gibt ein Bericht 
des Verwalters von Reichenstein an den Pfarrer in Gutau 
vom 19. Aprll 1592 Aufschluß. Derselbe lautet wörtlich- „Soll 
der Schulmeister, der schlecht schreibe, vom Pfarrer sogleich 
entlassen werden. Wolle Herr von Heimb dergleichen Schul¬ 
meister aufnehmen, so wäre ihm Kaspar Kramer, der besser 
schreiben können, recht gewesen. Heimb erwarte täglich einen 
Musikus, der auch etwas Lateiner ist." 
Die Bestellung des Lehrers erfolgte durch den Patron. 
Das Einkommen des Lehrers, der zugleich Mesner und Organist 
war, bestand ans Sammlungen in der Pfarrgemeinde. Daß 
der Schulmeister tatsächlich in der Kirche Mesnerdienste ver¬ 
sah, bestätigt folgendes Schreiben, das sich in den Rechnungen 
der Schusterinnung vorfand. Es lautet wörtlich: 
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