einen Tröster, einen siegreichen Führer, und wenn ein¬
mal die Todesnacht ihre Seele umfängt, einen Für¬
sprecher finden. Es ist daher vollkommen passend und
richtig, daß wir dieses Mausoleum dem hl. Michael,
dem Schutzpatron der kämpfenden und der abgestor¬
benen Soldaten, weihen.
4. Der Ort,
wo das Mausoleum sich erheben soll, ist dort an den
Ufern der stillen Save, wo die Monarchie ihre jüngste
Tochter umarmt und küßt — ist Bosniens blut¬
getränkte Erde.
In Bosnien begann jenes blutige Drama, das in all
seinen Grausamkeiten sich heute noch abspielt.
In Bosnien floß das erste M ä r t y r e r b 1 u t,
und das ist die Quelle, aus der seitdem ganze Ströme
menschlichen Blutes entsprangen. In Bosnien er¬
losch die letzte Hoffnung von Millionen schwer
geprüfter Seelen. In Bosnien fielen die ersten
Opfer des heutigen Weltkrieges und ihnen reihten
sich die Opfer von Millionen treuer Untertanen an,
welche, dem Rufe ihres Herrschers folgend, froh und
begeistert zum blutigen Kampfe eilten, um die ruch¬
lose Tat zu rächen, um Kaiser und Vaterland zu
schützen. In Bosnien ist auch der Grund und A n-
1 a ß dieses entsetzlichen Krieges zu suchen; denn an¬
läßlich des Todes der Junimärtyrer wurden alle ein¬
zelnen Fäden und auch die Anhänger und Teilnehmer
der höllischen Verschwörung entdeckt, welche das
Leben Tausender unschuldiger, friedlicher Einwohner
gefordert hätte, und deren Rachen ganze Länder, ja
sogar die Selbständigkeit der Monarchie zu verschlin¬
gen drohte.
Darum ist es billig und recht, daß gerade auf
bosnischem Boden ein Mausoleum erstehe, als ernste
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