Volltext: Nr. 3 1926 (Nr. 3 1926)

Nr. 2 
Nachrichten 
Seite 5 
Kamerad Halbich aus, ladet die Sektion die Kleinen zu 
Gaste, um ihnen einige frohe Stunden zu bereiten. Aber 
auch die erwachsenen Mitglieder selbst sollen während 
dieser Feier einige Viertelstunden die Nöten und Sorgen 
des Tages vergessen. Gr empfahl den Kindern, ihre 
Eltern zu lieben und, wo der Vater ein Opfer des Krieges 
wurde, die ganze Liebe der Mutter zuzuwenden. Sicher- 
lich wird ein jedes Kind wünschen, daß es ihm einst be'^er 
geht wie den jetzigen Kriegsopfern. Darum soll das 
ganze Handeln darauf angelegt sein, die drei kurzen, aber 
inhaltsschweren Worte „Nie wieder Krieg!" zur Tat 
werden zu lassen. Die Ausführungen wurden mit 
reichem Beifall belohnt. Herr Oberdirektor Ueberlackner 
erfreute die Kleinen mit ernsten und heiteren Vorträgen, 
die zum größten Teil seiner eigenen Feder entstammen. 
Die Kinderfreunde hatten eine Anzahl kleiner Bühnen- 
künstler gestellt, die mit ihren Vorträgen und Reigen 
ei noch der Sohn des 
z, welcher sein Talent 
großen Beifall ernteten. Erwähnt 
Kriegsbeschädigten Kameraden Gros 
als Sologeiger zeigte und Fräulein Widmann, die ein 
stimmungsvolles Weihnachtsgedicht vortrug. Das Doppel- 
quartett „Vorwärts", daß sich zu wiederholten Malen 
in der uneigennützigsten Weise in den Dienst 
der Jnvalidenschaft stellte, erntete für seine ge¬ 
diegenen, ernsten und heiteren Vorträge stürmischen 
Beifall. Im Laufe der Feier wurde dem genannten 
Doppelquartett die Ehrenmitgliedsurkunde überreicht. 
Auch Kamerad Leopold Kuhn, der feit Beginn der Orga- 
nisation mit bestem Erfolg zum Wohle der Kriegsopfer 
tätig ist, wurde zum Ehrenausschuß ernannt. Die 
Salonkapelle Steiner geizte nicht mit ihren schönen Dar- 
bietungen. Fast 200 Kinder wurden mit Kakao und Milch 
bewirtet und erhielt jedes ein ansehnliches Paket mit 
Eßwaren. Bedürftige Witwen und Kameraden wurden 
außerdem mit Geldspenden beteilt. Allen Freunden und 
Gönnern der Sektion III sei an dieser Stelle nochmals 
herzlichst gedankt für ihre Leistungen, die es ermöglichten 
die schöne Feier zu veranstalten. 
Versammlung der Sektion IV. Am 4. Februar fand 
die Jahresversammlung der Sektion IV im Gasthaus „zur 
Pfeife" statt, welche sich eines sehr guten Besuches zu er¬ 
freuen hatte. Der Obmann Kamerad Moser erstattete 
den Tätigkeitsbericht, welchem zu entnehmen war, daß die 
Sektion IV eine der strammsten Sektionen von Linz ist. 
Im Laufe des Vereinsjahres fand eine ganze Reihe von 
Versammlungen statt, welche alle gut besucht waren und 
die Zeugnis gaben von der Erkenntnis der Mitglied- 
schaft von der Notwendigkeit der Organisation. Kamecad 
Hufnagl referierte wie immer in ausgezeichneter Weise 
über die Aufgaben einer Kriegsopferorganisation und 
fand für seine Ausführungen lebhaften Beifall. Bei der 
Neuwahl ging der langjährige und bewährte Kamerad 
Moser wieder als Obmann hervor. 
Weihnachtsfeier der Sektion V, Linz. So wie alljähr- 
Mi. veranstaltete auch beuer wieder die Sektion V eine 
Weihnachtsfeier und konnte Obmann Kamerad Ulrich in 
seiner Eröffnungsrede darauf hinweisen, daß keine Mittel 
unversucht gelassen wurden, um den Kindern der Kriegs- 
opfer ein paar frohe Stunden zu bereiten. Die Sek¬ 
tion V spricht allen, die an dem Zustandekommen des 
Festes mitgewirkt haben, den herzlichsten Dank aus, im 
besonderen gilt dies dem Ehrenmitglied Frau Maurhard, 
Herrn Zechmeister, Herrn Bachl und Vedovelli. 
6. Jahresversammlung der Ortsgruppe Kleinmüncken- 
Edelsberg der Kriegsbeschädigten, Witwen und Waisen. 
Am 31. Jänner l. I. fand in Eckers Lokal die Jahres- 
Versammlung obiger Ortsgruppe statt, in der Vorsitzender 
Obmann Niedermayer die Herren Vizebürgermeister 
Hauder und Armenvater Fürst aus Ebelsberg, Armen- 
inspektor Wasenbelz Eduard, Gemeinderat Gabrieli, 
Landesverbandsobmann Gemeinderat Mitterbauer, zwei 
Vertreter der Sektion V, den Vertrauensarzt Dr. Ach- 
leitner, sowie den Pressevertreter des „Tagblottrs" be- 
grüßen konnte. Auch brachte der Vorsitzende mehrer« 
Entschuldigungsschreiben zur Verlesung. Nach der for- 
malen Eröffnung und Verlesung des Protokolies erstat- 
tete der Obmann einen eingehenden Bericht über die 
Tätigkeit der Ortsgruppe im vergangenen Jahre, aus dem 
eine tadellose Geschäftsführung und reiche Arbeit zu ent- 
nehmen war. Der Kassier Kamerad Hartl erstattete den 
Kassebericht. Die Einnahmen betrugen 2753 8 66 g,die 
Ausgaben 2426 S 29 g.Der Kassestand am 31. Dezember 
1925 beträgt 253 S 77 g.Sodann berichtete die Kon»' 
trolle iiber die vorgenommenen Überprüfungen der 
Bücher und Belege, welche in tadelloser Ordnung be- 
funden wurden und stellte den Entlastungsantrag, der 
einstimmige Annahme fand. Bei der Neuwahl wurde 
über Vorschlag des Gemeinderates Gabrieii der alte Aus« 
schuß wiedergewählt. Gemeinderat Gabrieli dankte dem 
scheidenden Ausschuß für seiue geleistete Arbeit uud hob 
besonders das Wirken des opferwilligen Obmannes 
Niedermayer hervor und gab seiner Hoffnung Ausdruij, 
daß der wiedergewählte Obmann samt Ausschuß so wie 
bisher seine Pflicht tun wird. Die Worte wurden mtt 
Beifall quittiert. Landesverbandsobmann Mitterbauer 
hielt hierauf ein Referat über die Ersparnismaßnahmen 
der Regierung die geplant sind bei den in Bundesdienst 
stehenden Beamten, besprach die geplante Auflösung der 
Prothesenwerkstätte und deren Folgen für die verstiim- 
melten Kriegsopfer, die Auflassung der Invalidenheime, 
die beabsichtigte Reorganisation der Heilbehandlung/ 
Überweisung an die Krankenkassen und verschiedenes 
andere und betonte, daß nach wie vor die Organisation 
der Kriegsbeschädigten und Witwen der Einigkeit bedarf 
wenn auch die Gegner der heutigen Organisation mit 
Lockungen und Versprechen an die Mitglieder heran- 
treten, um die Organisation zu schwächen. (Beifall.)' 
Unter „Allfälliges" sprach Obmann Medermayer dem 
Vertrauensarzte Dr. Achleitner unter allgemeinem Bei- 
fall den Dank und die Anerkennung für fein Mühe- 
walten für die Kriegsbeschädigten aus. Die Kleinmün- 
chener Aktienspinnerei wurde anläßlich ihrer Gebefreu- 
digkeit zum Ehrenmitglied ernannt und ihr ein herrlich 
ausgeführtes Diplom verehrt. Vizebürgermeister Hauder- 
Ebelsberg versprach, so wie bisher für die Interessen der 
Kriegsopfer in der Gemeinde Edelsberg einzutreten. 
Nachdem einige Anfragen durch den Landesverbandsob- 
mann Mitterbauer beantwortet wurden, schloß der Ob- 
mann Niedermayer nach zweistündiger Dauer unter 
Dankesworten an die zahlreich Erschienenen die Ver- 
sammlung. 
Die Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Kleinmünchen- 
Edelsberg des Vereines der Kriegsinvaliden, Witwen und 
Waisen wurde in Webers Saal abgehalten und konnte 
sich eines Massenbesuches erfreuen. Die Leistungen dieser 
Ortsgruppe, unter Führung ihres tüchtigen Obmannes 
Niedermayer und des rührigen Ausschusses, verdienen alle 
Anerkennung, galt es doch über 200 Kindern, von ^enen 
viele zu Hause durch die weise Fürsorge unserer Regie- 
rung sich des Weihnachtsfestes nicht erfreuen konnten, 
einige frohe Stunden unter dem strahlenden Weihnachts- 
bäum zu verschaffen. Nach einigen Vorträgen des Ä,can- 
dolinenvereines „Waldesrauschen" aus Ebelsberg, das 
unter Führung des Musikführers Lang das Fest ver- 
schönen half, richtete Obmann Niedermayer nach Be- 
grüßung der Festgäste, insbesondere des Stadtrates 
Steiger, Armenvaters Fürst (Gemeindefraktion Ebels- 
berg) und der Kameradin Karigl (Landesverband der 
Kriegerwitwen) herzliche Worte an die Versammelten. 
Von den kleinen Geschwistern Ursprung wurden Gedichte 
vorgetragen, wobei besonders „Der Traum" in seiner 
aus dem Leben gegriffenen Einfachheit einen nachhal- 
tigen Eindruck auf die Anwesenden ausübte. Nach kurzen 
Ansprachen des Herrn Fürst und l*r Kameradin Kariql,
	        
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